lässt es sich gut blüemelen. Denn seine Gestade sind stellenweise ein botanisches Paradies. Mit der ersten Juragewässerkorrektion, die 1891 abgeschlossen wurde, wurde der Seespiegel abgesenkt und man kann die St. Petersinsel über den sog. Heideweg zu Fuss erreichen. Schon blühen dort die seltenen Sumpf-Knabenkräuter.
In einer Felsensteppe oberhalb von Le Landeron findet sich dann eine Flora, die ganz gegenteilige Ansprüche hat, nämlich eine reiche Trockenflora, die ihresgleichen sucht, darunter gar die seltene Spatzenzunge. Der Name Landeron geht auf galloromanisch *landa «ebenes Brachland» (vgl. franz. lande), ergänzt um das Suffix -erōne zurück, und Brachland hat es einiges auch an den Hängen oberhalb dieser Ortschaft, auch wenn das meiste davon in mühevoller Arbeit in Weinberge verwandelt worden ist.
Das ist wie Ferien, wie weit weg, nicht wie gut eine Autostunde von zuhause weg. Es ist mir, als befände ich mich irgendwo in der Provence oder in einer verlassenen Gegend Italiens, aber sicher nicht „um die Ecke“. Le Landeron ist ein traditionsreicher Weinbauort. Der Kalkboden und das niederschlagsarme Klima sind die Merkmale, welche die Gegend des „Entre-deux-Lacs“ charakterisieren. Bald schon zog es den Blumenwanderer, wie immer, durch die Rebberge hinauf an die leicht abfallenden Südhänge des Juras.
das seltene Sumpf-Knabenkraut (Orchis palustris)... |
ist eine Perle des Bielersees. |
Blick hinüber zum Bielersee |
hier pflanzt niemand Reben oder bringt Dünger aus |
der Kamm-Wachtelweizen (Melampyrum cristatum) ähnelt auf den ersten Blick dem Wiesen-Wachtelweizen. Seine gelblich weißen Blüten sind jedoch purpurn überlaufen und stehen in allseitswendigen Ähren. |
auch diese Orchideenart ist typisch für den Bielersee |
es ist die Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum) |
ihr stattlicher Blütenstand besteht aus einer Vielzahl von Einzelblüten |
der Mittellappen der Lippe ist bis zu 6 cm lang |
auch der Ohnsporn (Aceras anthropophorum) darf nicht fehlen, umgeben vom... |
Grossen Ehrenpreis (Veronica teucrium). |
nur ganz wenige von den Pyramidenorchen (Anacamptis pyramidalis) sind schon am Blühen |
nicht minder schön als sie ist der Purpur-Klee (Trifolium rubens) |
der allgegenwärtige Trauben-Gamander (Teucrium botrys) blüht noch nicht |
eine Augenweide sind die vielen Hummel-Ragwurze (Ophrys holosericea) |
sie überstrahlen viele andere Arten hier, dabei... |
ist doch der zarte Purgier-Lein (Linum catharticum) aus der Nähe betrachtet so schön! |
und da kommen bei mir Paradies-Gefühle hoch, beim Anblick einer solchen Wiese voller Akelei (Aquilegia vulgaris) |
auch die ersten Bienen-Ragwurze (Ophrys apifera) sind schon am Blühen |
nicht so häufig wie die Hummel-Ragwurz, aber doch so, dass man sehr aufpassen muss, keine Pflanzen zu zertreten |
etwas versteckt an einem Gebüschsaum wieder eine Bocks-Riemenzunge. Die wärmeliebende Art hat in den letzten Jahren eine Ausbreitung ihres Areals erfahren. Daneben ganz unauffällig eine Bienen-Ragwurz |
hier sind mindestens hundert Einzelblüten enthalten an einem einzigen Blütenstand! |
da ist aber alles noch eingepackt |
Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) |
aus dem Dunkel der Halme eines angrenzenden Feldes leuchtet der Venus-Frauenspiegel (Legousia speculum-veneris) |
Immenblatt (Melittis melissophyllum) |
auch der Gelbe Günsel (Ajuga chamaepitys) hat hier sein Auskommen |
Kleine Wolfsmilch (Euphorbia exigua) |
Pyramiden-Kammschmiele (Koeleria pyramidata) |
zuerst bin ich gar nicht sicher, ob es das ist, was ich vermute, aber mein Verdacht stellt sich als richtig heraus |
es ist die seltene Spatzenzunge (Thymelaea passerina), die dem wissenschaftlichen Namen der Seidelbastgewächse den Namen gab |
unerwartet stehe ich auf einmal vor dieser schönen Art, die ich zum ersten Mal sehe |
es ist der Raue Eibisch (Althaea hirsuta) |
wieder braut sich das übliche Sommergewitter zusammen, und ich sage dem Paradies Lebewohl! |
Ein kleines Paradies - in der Tat. Danke für den Bericht!
AntwortenLöschenMarc
ja, und dieses Jahr besonders schön, da es mal feucht genug war für die Pflanzen!
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