Abgesehen vom Wallis hat der Blumenwanderer in der botanisch anregenden und vielgestaltigen Umgebung des Chablais vaudois in den letzten Jahren seine schönsten Tage verbracht. Aigle, Ollon, Bex haben für ihn einen magischen Klang. Die liebliche Gegend mit ihren Hügeln und dem milden Klima ist ihm fast schon zur zweiten Heimat geworden.
Oberhalb von Bex befindet ich ein steiles Rebgelände, am Südhang des Montet. Es liegt über den bekannten Salinen an der Grenze zum Wallis. Eine dünne Tonschicht bedeckt den gipshaltigen Boden. Der Chasselas von hier verdankt diesem mineralreichen Terroir seinen komplexen, blumigen, von feinen Blütentönen unterlegten Duft. Die roten Cuvées aus Pinot noir und Gamay zeichnen sich durch Frucht, Frische und Eleganz aus. Schön und gut, aber nicht des Weines wegen ist der Blumenwanderer hergereist, soviel steht fest.
Das Terroir bringt nicht nur einen guten Tropfen hervor. Denn wenn ds Bärgli (so die berndeutsche Übersetzung von le Montet) sein Frühlingsgewand trägt, dann kommt der Blumenwanderer ins Schwärmen, weil Frau Flora es mit einer Fülle an Blumen umkleidet, wie sie im Chablais vaudois nicht unüblich ist. Man sehe und geniesse!
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ein Blick auf das Salinendorf Bex, von wo unser "Sel des Alpes" herkommt. In der Bildmitte der bewaldete Hügel des ehemaligen Château de Duin |
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eine Begegnung der eher merkwürdigen Art habe ich gleich zu Beginn an einer Rebmauer mit Coopers Mittagsblume (Delosperma cooperi) |
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nun geht's aber einheimisch weiter mit dieser megalomanen Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum)...
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und diesem Winzling: Quendelblättriges Sandkraut (Arenaria serpyllifolia) |
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und hier eine Begegnung der köstlichsten Art: das seltene Feld-Löwenmäulchen (Misopates orontium) am Rand eines Rebberges!
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Echte Betonie (Stachys officinalis) |
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Färber-Ginster (Genista tinctoria) |
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Rebhäuschen |
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und das meint Nenesse!
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hier wird deutlich, wie steil das Rebgelände ist und wie schwer die Arbeit darauf sein muss |
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vorerst trinkt der Blumenwanderer aber lieber mit den Augen "la beauté de ces coteaux" |
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Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)... |
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am Aufblühen. |
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Grosser Ehrenpreis (Veronica teucrium) |
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Dunkle Akelei (Aquilegia atrata) |
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Widderchen |
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Schachbrettfalter |
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Kaisermantel |
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Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) |
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Bunte Kronwicke (Securigera varia) |
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bei diesem Abbruch ist der Gipsuntergrund gut zu sehen
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unverkennbar an seinem Wirt zu sehen... |
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ist die Efeu-Sommerwurz (Orobanche hederae). |
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Rotes Waldvögeli (Cephalanthera rubra) |
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Dingel (Limodorum abortivum) |
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in diesem Jahr besonders häufig zu sehen... |
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ist die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera). |
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Purpur-Klee (Trifolium rubens) |
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der Kamm-Wachtelweizen (Melampyrum cristatum) ist heutzutage nicht mehr oft zu sehen |
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Landart? |
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das Bärgli hat auch einen Star: es ist der Pyrenäen-Milchstern (Ornithogalum pyrenaicum). Die zu den Spargelgewächsen gehörende Art ist hier ziemlich häufig zu finden. |
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dazwischen die eher unscheinbare Schwarze Platterbese (Lathyrus niger) |
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Gelbe Wau (Reseda lutea)
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die Esskastanie (Castanea sativa) wurde von alters her an solch wärmebegünstigten Orten angepflanzt
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bei den Methusalems zeigt sich meist ein kurzer Stamm. Dann gehen die Äste bald auseinander. |
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hier sieht man das Resultat einer ehemaligen Nutzungsform: Aufgrund ihres hohen Stockausschlagvermögens wurde die Baumart oft im Kurzumtrieb bewirtschaftet
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gerade in den Kastanienhainen scheint es dem Pyrenäen-Milchstern besonders gut zu gefallen |
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der Kastanienhain als Speisekammer der Einwohner von Bex. Dass diese Bellerins heissen, musste ich zuerst lernen. |
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da braut sich ein Gewitter zusammen über den Rebbergen der Bellerins, und der Pèlerin von Blumenwanderer zieht sich zurück |
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der Schluss gehört aber ganz dem Star des Bärglis! |
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