Die Bergahornweiden sind vom Menschen geschaffene alte Kulturlandschaften, die über Jahrhunderte hinweg traditionell bewirtschaftet wurden. Durch den Nutzungswandel in der Landwirtschaft werden sie allerdings zunehmend seltener. Im Reichenbachtal sind jedoch einzigartige Bestände in typischer Ausprägung erhalten geblieben.
würde man in dieser abgelegenen Gegend nicht erwarten: das historische Hotel von Bad Rosenlaui. Ob hier wohl Sherlock Holmes logiert hat? |
nicht Hotelromantik zog den Blumenwanderer indes hierher, sondern diese Bergahornweiden. Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) ist von den vier einheimischen Ahornarten der häufigste. |
hier stehen diese knorrigen alten Gesellen also umher |
welch freundliche Atmosphäre verströmen diese Bäume... |
mit ihren moosbedeckten Aesten! |
und da das spezielle Flechten-und Moosgärtli. |
erstaunlicherweise ist so mancher Baum - obschon noch ganz vital - innen hohl! |
auch im abgestorbenen Holz regt sich neues Leben: bereits steht das Kind in den Startlöchern! |
hier ist die Humifizierung des Totholzes bereits weit fortgeschritten und der Mulm rieselt heraus |
eine Mulmhöhle im Stamm eines im Kern abgestorbenen, hohlen Baumes gehört bei uns zu den seltensten Habitaten, besonders für xylobionte Käfer, wie z.B. Bockkäfer |
auch so kann das Leben eines Bergahornes enden |
damit endet aber noch lange nicht das Leben auf und in ihm, wie diese Boviste erkennen lassen |
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auf diesem Ahorn sieht man die zerschlitzten Lappen der Echten Lungenflechte (Lobaria pulmonaria) |
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die Lungenflechte reagiert äusserst empfindlich auf Luftverschmutzung und ist daher ein Zeichen für optimale Luftqualität |
die Lungenflechte ist eine typische Blattflechte mit einer Grünalgen-Symbiose, d.h. sie ist wie alle Flechten eine Lebensgemeinschaft eines Pilzes mit einer Alge |
Hochstämmler sind ebenso vertreten wie ... |
bodenständigere Exemplare ... |
oder das, was man im Berndeutschen e Tschäggätä nennt. |
ganz ohne Blumen geht es beim Blumenwanderer nun mal nicht: Wiesen-Flockenblumen (Centaurea jacea) |
die Kalkzacken der Engelhörner begleiteten mich während der ganzen Wanderung. Ach wie gut, dass ich kein Kletterer bin. |
ein grosser Teil der Rindenfläche der Ahorne ist dicht mit Moosen und Flechten bewachsen. Für diese Organismen... |
stellen die alten Ahorne wichtige Lebensräume dar. Der Baum dient dabei lediglich als Träger und wird von ihnen nicht geschädigt. |
in der Schweiz kommen rund 1100 Moosarten und 1800 Flechtenarten vor. Hier die häufigste Moosart auf Bergahornen: das Eichhörnchenschwanz-Moos (Leucodon sciuroides) |
dieser Ahorn-Methusalem mit dem lustigen Schattenwurf... |
hat bei näherer Betrachtung seine Krone verloren. |
ein Blick auf die abgeweidete Ahornweide. Die Kühe im Vordergrund warteten auf die Alpabfahrt, die während meines Besuchs gerade stattfand. |
noch seltener als die Lungenflechte ist Rudolphs Trompetenmoos (Tayloria rudolphiana). Es ist eine echte Rarität, die ich auf nur zwei Bäumen gefunden habe. |
es ist auf dem hohen Ast nur aus der Ferne zu fotografieren: ach wie schade, dass ich kein Kletterer bin. |
von unten fallen vor allem die orangen Stiele der Sporenkapseln auf, die an kleine Trompeten erinnern |
schier endlos die Formen und Farben der Aufsitzer-Vegetation |
für einmal kein Moos, sondern der auf dem Boden wachsende Wald-Bärlapp (Lycopodium annotinum) mit zahlreichen Sporangien-Aehren |
dort oben sitzt wieder Rudolphs Trompetenmoos! Es wächst fast ausschliesslich auf alten Bergahornen in luftfeuchten Lagen der montanen und subalpinen Höhenstufe. |
die doppelflügligen Früchte mit zwei Flügelnüssen aus der Nähe |
Fruchtkörper des Fliegenpilzes (Amanita muscaria). Bei uns existieren an die 3000 Grosspilzarten! Davon gelten aber nur etwa 300 als in irgendeiner Form geniessbar. Dieser eher weniger. |
der Fruchtkörper dieses Pilzes erinnert an eine Koralle |
die Weideflächen unter den Bäumen beherbergen ebenfalls eine hohe Biodiversität. Zwischen den Gräsern und Kräutern finden zahlreichen Moose ihren Lebensraum. |
bei genauem Hinsehen erkennt man dort oben wieder eine Lungenflechte |
auch am Boden liegt ein herabgefallenes Exemplar davon wie eine abgestreifte Schlangenhaut |
das wilde Reichenbachtal bietet dem Wanderer auch ... |
ein gewisses "Rocky-Mountains-Feeling", nur dass hier halt gewöhnliche Fichten und keine Mammutbäume umherstehen. |
das muss phantastisch sein, wenn die Ahorne bald schon goldgelb aufleuchten werden! |
die "Leiche" eines alten Bergahorns. Das Holz ist vielseitig nutzbar zur Herstellung von Instrumenten, Möbeln und beim Innenausbau. |
unglaublicherweise schlägt aus dem gefällten Stamm neues Leben aus! Das Symbolische daran gefällt mir. |
beim Abstieg beeindruckt der Reichenbach, ... |
dessen siebenstufiger Wasserfall dank des Schriftstellers Sir Arthur Conan Doyle zu Weltruhm gelangte. |
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