Sonntag, 23. September 2018

der Botanische Garten Freiburg

Der Besuch eines botanischen Gartens ist immer auch ein Fest für die Sinne, sogar im Herbst. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Oder anders gesagt: da staunt der Laie über all die Farben, Formen und Düfte und der Fachmann wundert sich über so manche Rarität, die er sonst kaum zu Gesicht bekommt.

Der Botanische Garten von Freiburg im Uechtland wurde 1937 gegründet und sollte in erster Linie der Ausbildung von Medizinern und Pharmazeuten an der Universität dienen. Erst 1948 wurde er für das allgemeine Publikum geöffnet. Heute beherbergt er die grösste systematische Pflanzensammlung der Schweiz.



schon beim Eingang ist ein Bürogebäude mit der Prunkwinde
(Ipomoea hederacea) überwachsen. In ihren Blüten verschwindet
ab und zu ein grosses Insekt.



es ist die Grosse Holzbiene (Xylocopa violacea)

hinter dem Bassin ist der jetzt gelbbraune Geophyten-Bereich zu sehen

immerhin blühen dort auch jetzt noch zwei Schönheiten:
es ist der Herbst-Goldbecher (Sternbergia lutea)
aus Südeuropa

und eine Herbstzeitlosen-Art, die in der Türkei, in Syrien
und im Libanon verbreitet ist: Colchicum cilicicum


zwei einheimische Tragantarten, die gerne auf Felsen
wachsen: der Immergrüne Tragant (Astragalus sempervirens)

und der Niederliegende Tragant (Astragalus depressus),
Beide kommen in der Schweiz nicht besonders häufig vor.

ein so prächtiges Rosmarin-Weidenröschen (Epilobium dodonaei)
habe ich noch nie zu Gesicht bekommen!

ganz das Gegenteil davon ist diese Unscheinbare:
die Ackerröte (Sherardia arvensis) wird nur wenige Zentimeter hoch.

ein Blick auf das Bassin mit den Wasserpflanzen



stellvertretend für die Raritäten hier:
der Silber-Rohrkolben (Typha shuttleworthii) am Versamen

... und der Pillenfarn (Pilularia globulifera).

der Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris)

eine letzte Blüte des Igelschlauchs (Baldellia ranunculoides)

unglaublich, dass man hier auch zwei Aspisvipern (Vipera aspis)
beobachten kann. Sie kommen u.a. in den Freiburger Voralpen vor
 und sind eine von zwei Giftschlangenarten der Schweiz.


ein Heupferd krabbelte bei meinem Anblick eine Staude
hoch. Es machte anschliessend einen 2 Meter weiten
Sprung und landete zielgenau auf der Nachbarstaude,
wo es sich meinen Blicken entzog.

die Kleine Wachsblume (Cerinthe minor)
ist die kleine Schwester unserer Alpen-Wachsblume


ein Pistazienbäumchen (Pistacia vera) trägt gerade Früchte


auch Früchte trägt dieser Ahorn.
Er ist einer von 22 Ahorn-Arten, die
im BoGa Freiburg bewundert werden können.



hier stellvertretend der Französische Ahorn (Acer monspessulanum)
mit seinen dreilappigen Blättchen und ....






der Steppen-Ahorn (Acer tataricum)
mit beginnender Herbstfärbung.

ein weitereres spannendes Gehölz ist dieser Wildobstbaum,
der auch in der Schweiz vorkommt. Es ist
der Speierling (Sorbus domestica).


von der verwandten Vogelbeere ist er durch seine deutlich grösseren
birnenartigen Früchte zu unterscheiden. Wegen seiner Seltenheit
habe ich ihn aber bei uns noch nie in freier Natur gesehen.





ein Herbsteisenhut (Aconitum carmichaelii) vor dem System.
Dieses ist der Dreh-und Angelpunkt des BoGa Freiburg und
zeigt über 1100 Pflanzenarten feinsäuberlich in 140 Familien geordnet.
Das entspricht etwa einem Drittel aller Pflanzenfamilien der Erde!




eine unserer schönsten einheimische Farnarten, die es aber sonst
nur im Tessin zu sehen gibt: der Königsfarn (Osmunda regalis)

anders als bei vielen anderen Farnen befinden
sich die Sporenträger nicht auf der Unterseite
der Blätter, sondern getrennt auf einem
separaten Teil des Fiederblattes


auch eine Tessinerin:
die seltene Grasblättrige Skabiose (Lomelosia graminifolia)

ein Blick in das Sukkulentenhaus

stellvertretend für all die in Wüstengebieten wachsenden Gewächse
sei hier Pleiospilos compactus gezeigt, der auch "Lebender Granit"
genannt wird. Er gehört in die Familie der Mittagsblumengewächse
und stammt aus Südafrikas Kapprovinz.

ein Blick ins Tropenhaus


hier gerade blühend angetroffen:
der Pagodenbaum (Plumeria rubra) und....

die Papageienschnabelblume (Impatiens congolensis),
die ganz eng mit unseren Springkräutern verwandt ist!





auch gelbe Blattläuse gibt es also:
gesehen auf der schönen Schwanenpflanze (Asclepias fruticosa)
in der Abteilung der Irisgewächse steht
die Abessinische Gladiole (Gladiolus murielae)

auch ein Findling aus Vallorcine-Konglomerat
hat hier seinen Platz




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