Die Alpen-Kopfblume ist eine ganz besondere Blume mit Köpfchen. Was für Albrecht von Haller der Gelbe Enzian war, soll dem Blumenwanderer die himmelstürmende Kopfblume sein, die sich über das gemeine Volk der "Pöbel-Kräuter" erhebt:
Dort ragt das hohe Haupt am edlen Enziane
Weit übern niedern Chor der Pöbel-Kräuter hin:
Ein ganzes Blumenvolk dient unter seiner Fahne.....
heisst es in Hallers Gedicht "die Alpen" (381-383). Er beschreibt eine idealisierte alpine Naturlandschaft mit hohen Bergen, wilden Flüssen und einer reichen, farbenfrohen Flora. Da Haller als Botaniker zu seiner Reise aufgebrochen war, erstaunt es nicht, dass sein »immerforschend Aug« sich besonders detailliert an der bunten Pflanzengesellschaft ergötzt.
Auch des Blumenwanderers immerforschend Aug' ergötzte sich kürzlich im Berner Oberland an den Alpenblumen, allen voran an der Alpen-Kopfblume (Cephalaria alpina), der man nur selten begegnet. Aber auch einige ihrer "Untertanen" aus dem Blumenvolk seien hier gezeigt.
|
was sind schon die Gelben Enziane (Gentiana lutea) auf dieser Aufnahme im Vergleich zu den schlanken Stängeln der Kopfblumen (Cephalaria alpina)! Dabei sind sie hier noch nicht einmal erblüht! |
|
die auch Schuppenkopf genannte Art kommt im Kanton Bern nur hier vor, das aber sehr zahlreich! |
|
Knospe einer Kopfblume (Aufnahme von Maria Merz, Oberhofen) |
|
ich bewundere die kräftigen und eleganten Stauden dieses Geissblattgewächses |
|
die Korallenwurz (Corallorhiza trifida) fruchtet bereits...
|
|
während die Nessel-Glockenblumen (Campanula trachelium) noch blühen, sogar in zwei Farben.
|
|
Kugelorchis (Traunsteinera globosa) |
|
die Blätter der Süssdolde (Myrrhis ordorata) duften zerrieben nach Anis |
|
eine Spezialität hier oben ist auch... |
|
Plumiers Milchlattich (Cicerbita plumieri). |
|
bei einem zweiten Besuch sind die Kopfblumen nun voll erblüht. Der Blumenwanderer gibt es unumwunden zu: sie gehört zu seinen Lieblingsarten! |
|
unerwartet angetroffen: Schweizer Weide (Salix helvetica) |
|
Arnika (Arnica montana) |
|
die Blüten befinden sich in einem endständigen köpfchenförmigen Blütenstand |
|
die kugeligen Blütenköpfchen weisen außen mehrere Reihen Hüllblätter auf.... |
|
und ziehen viele Insekten an wie hier drei Kleine Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) |
|
ein Regenmoli (Salamandra atra) als Indikator einer intakten Natur |
|
Gletscherlinse (Astragalus frigidus) |
|
die Wollköpfige Kratzdistel (Cirsium eriophorum) ist eine Schönheit sondergleichen |
|
auch sie ist ein starker Insektenmagnet! |
|
etwas ähnlich ist die Filzige Klette (Arctium tomentosum) mit ihren lang gestielten Blütenköpfen |
|
diese Blütenköpfe sind auffällig spinnwebig behaart |
|
Weisszunge (Pseudorchis albida)
|
|
Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheucheri)
|
|
der Kleine Odermennig (Agrimonia eupatoria) |
|
ist ein Rosengewächs. |
|
zu einer der faszinierendsten Arten gehören diese stahlblauen Kerzen: Hoher Rittersporn (Delphinium elatum) |
|
die Knospen dieses Hahnenfussgewächsese sind schwärzlich |
|
von den 5 Blütenblättern sind die unteren 4 eiförmig, das oberste hat einen langen und oft runzeligen Sporn |
|
erstaunlicherweise auch dies ein Hahnenfussgewächs: das Christophskraut (Actaea spicata)
|
|
Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum) |
|
ein nicht alltäglicher Fund sind diese grosse Stauden der Echten Hundszunge (Cynoglossum officinale)
|
|
auf einmal sehe ich mich von Schafen umringt |
|
gerne gönne ich ihnen ihr Gräslein (und ach, auch ihr Blümlein), sind sie es doch, die den Lebensraum offenhalten! |
|
zum Schluss noch dies: alles ist vergänglich, doch verströmt die Kopfblume auch nach dem Verblühen und Absamen noch soviel Schönheit! (vielen Dank an Maria Merz für die Aufnahme!) |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen