Donnerstag, 18. August 2022

der Feld-Mannstreu....

ist optimal angepasst an trockene Geländepartien in beweidetem Grünland. Hier profitiert er davon, dass das Weidevieh die umgebende Grasnarbe kurz hält, während er selbst dank seiner Dornigkeit verschont bleibt und das volle Sonnenlicht genießen kann. 

Durch das mächtig entwickelte Wurzelsystem (bis mehrere Meter Tiefe) wurde er früher von den Landleuten als schwer zu beseitigendes Unkraut notgedrungen geduldet. Die Fruchtstängel lösen sich bald im Spätsommer, bald erst im Frühjahr vom Wurzelwerk los und werden dann vom Winde als sog. „Laufdisteln" über die Felder gerollt. Heute sieht man den Feld-Mannstreu in der Schweiz äusserst selten, und er ist vollständig geschützt.

Im Folgenden die schönsten Aufnahmen, die anlässlich eines Besuchs der Rheinacher Heide auf den Spuren dieses ehemaligen Unkrauts entstanden.


Heidelandschaft vor den Toren Basels




hier auch vertreten: links der Acker-Wachtelweizen
(Melampyrum arvense) und oben 
die Berg-Aster (Aster amellus) als zwei schöne Funde


zwei weitere Trockenwiesen-Arten 
sind hier zu sehen: der Berg-Gamander
(Teucrium montanum) und....
das Sichelblättrige Hasenohr (Bupleurum
falcatum) wie der Feld-Mannstreu
ebenfalls ein Doldenblütler


direkt am Fussweg fällt der Feld-Mannstreu durch sein distelartiges Aussehen auf,
hier durchwachsen von Wiesen-Flockenblumen (Centaurea jacea)

trotz seines stacheligen, distelartigen Aussehens gehört der Feld-Mannstreu
keineswegs zu den Disteln, sondern zu den Doldenblütlern (Apiaceae)
wie die Karotte oder die Petersilie!


die zahlreichen Blüten stehen in dicht gedrängten Köpfchen, die von harten,
stacheligen, meist auffällig gefärbten Hüllblättern umgeben sind.


der Feld-Mannstreu weist zahlreiche Blütendolden
 auf. Der Blütenstand hat viele Hochblätter,
die aus ihm herausragen

ich war fasziniert von der ästhetischen Qualität
dieser eigentümlichen Art, die auch immer 
wieder Künstler inspiriert zu haben scheint








«Saftarm-trocken und hartlaubig, einer Distel ähnlich»,
so treffend beschreibt Max Moor, ein Pionier der Schweizer
 Pflanzensoziologie, die Erscheinung des Feld-Mannstreus


der Name Mannstreu ist kaum volkstümlich; er dürfte daher kommen,
dass man der Pflanze aphrodisische Wirkung (vgl. Plinius, Hist. nat. XXII, 20) zuschrieb





das Habitat erinnert an eine mediterrane Landschaft


schöner ausgeprägt könnte diese Art nicht sein


der Feld-Mannstreu ist ein sog. Tiefwurzler wie diese eindrückliche Zeichnung zeigt
(Quelle: Wurzelatlas Uni Wageningen)





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen