Donnerstag, 19. Februar 2015

Thuner Allmend (2014)

Gewaltige Gletscher haben die Landschaft des heutigen Waffenplatzes Thun geformt und gestaltet. Als sich vor mehreren tausend Jahren der Aaregletscher zurückzog, hinterliess er die typische Gletscherlandschaft mit Seen und Mooren wie im Schmittmoos und am Uebeschisee. Einst floss die Kander unterhalb von Thun in die Aare und schuf so die Schwemmlandschaft der Allmend. 1714 erfolgte die Kanderkorrektion: der Fluss wurde durch einen Einschnitt in den Strättlighügel nahe Einigen direkt in den Thunersee geleitet. Alte Flussläufe und die alpinen Pflanzen zeugen noch heute vom ehemaligen wilden Wirken des Flusses. Der kiesige Untergrund eignete sich nicht für eine landwirtschaftliche Nutzung und war unrentabel. Deshalb konnten sich dort langsam die artenreichen Trockenrasen entwickeln, die wir heute haben.
Viele Wiesen auf der hinteren Allmend sind bedeutende Trockenstandorte. Dort findet sich eine einmalige Pflanzenvielfalt. Botaniker haben hier 350 Pflanzenarten gefunden. Wahrscheinlich gibt es aber alles in allem noch mehr.
Insbesondere fand der Blumenwanderer zu seinem Erstaunen auch verschiedene Orchideenarten, von denen hier einige Bilder zu sehen sind. Sie entstanden an drei verschiedenen Tagen im Jahr 2014.



die Brandorchis (Orchis ustulata)
hat einen individuenreichen Standort auf der Allmend





Fuchs' Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii)

Fleischrotes  Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata)



Langspornige Handwurz (Gymnadenia conopsea)

Waldhyazinthe (Platanthera bifolia)




die Herbst-Wendelähre (Spiranthes spiralis)
blüht erst im späten Sommer bis in den Herbst



sie kommt auf der Allmend zahlreich vor...





und bildet einen der wenigen Standorte
dieser schöne Art im Mittelland.






























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