ist der Titel eines Buchs, dessen Kredo lautet: Every great drink starts with a plant. Dass das wahr ist, kann der Blumenwanderer bezeugen, nur dass seine Räuschlein eigentlich nicht mit einem Drink beginnen, wohl aber - wie könnte es anders sein - mit den Blumen im Vorfrühling. Und das ultimative Shangri-La in dieser Hinsicht sind immer noch die Walliser Follatères, wo es dieses Jahr früh wie noch nie grünte und blühte.
Und trunken kann man in der Tat werden in diesem Botanist's Paradise, wo man auf Schritt und Tritt neuen Arten begegnet, die Nachtigallen schon zwitschern und einen angenehme Gerüche umwehen. Ein idealer Rückzugsort vom bösen Weltgeschehen sozusagen. Zudem ungewöhnlich warm für Anfang April mit Temperauren von fast 30 Grad und Sandstaub aus der Sahara am gelben Himmel.
Dem Naturfreund braucht man die Follatères nicht mehr vorzustellen: eine der helvetischen Hochburgen der Botanik, der Ornithologie und Entomologie, die es wohl verdient, im Inventar der Landschaften von nationaler Bedeutung zu sein. Wobei zu sagen ist, dass sich der Blumenwanderer sicherheitshalber jeweils auf die Botanik beschränkt, die auch diesmal genug Stoff lieferte für einen Schwips und einen neuen Beitrag.
der Saharastaub lässt die Landschaft in einem ganz anderen Licht erscheinen und so "grüsst das Bietschi" für einmal nicht im Hintergrund |
für die Pflanzenwelt bedeutet er mineralischen Dünger |
eine der typischen Arten der Region ist das Blasenschötchen (Alyssoides utriculata) |
fast schon massenhaft sehe ich dieses Jahr in den Rebbergen und auch sonst die Kugelsamige Platterbse (Lathyrus sphaericus) |
links und rechts ist dieselbe Art zu sehen, nur das sie rechts von einem Pilz infiziert ist: Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cyparissias) |
es ist Iriszeit! Hier mit der Deutschen Schwertlilie (Iris xgermanica) |
bei diesem zarten Pflänzli auf kargem Boden muss ich eine Weile rätseln, aber es entpuppt sich schliesslich als mein "Catch of the Day" |
der Schlupfsame (Crupina vulgaris) wurde im Gebiet seit 1987 nicht mehr gemeldet. Wer hätte gedacht, dass er ungeteilte Grundblätter hat! |
6 Orchideenarten blühen schon! Hier das Kleine Knabenkraut (Orchis morio) |
oben ist es in drei Blühstadien zu sehen: Vollblüte, aufblühend und knospend |
das Holunder-Knabenkraut (Dactylorhiza sambucina)... |
existiert in zwei Farbvarianten. |
Ohnsporn (Aceras anthropophorum) |
Männliches Knabenkraut (Orchis mascula) |
Schwärzliches Knabenkraut (Orchis ustulata) |
Blasses Knabenkraut (Orchis pallens) |
nach der Parade der Divas diejenige des unscheinbaren Fussvolks, das mir nicht weniger sympathisch ist |
erstmals bewusst gesehen: Frühlings-Ehrenpreis (Veronica verna) mit winzigen himmelblauen Blütchen |
in den Steppenrasen liegen jetzt zu Tausenden die rosa Sternchen der Ackerröte (Sherardia arvensis) umher |
der Gelbe Günsel (Ajuga chamaepitys) ist dann schon weniger häufig |
ein winziges Nägeli |
der Einjährige Knäuel (Scleranthus annuus) |
das unauffällige Piemonteser Kreuzlabkraut (Cruciata pedemontana) steht in Vollblüte! |
auch das ist ein Steinkraut, allerdings mit viel kleineren Blüten als seine auffälligen Cousins: Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides) |
einer meiner Lieblingsarten ist der Genfer Günsel (Ajuga genevensis)... |
der hier eine Wuchshöhe von fast einem halben Meter erreicht! |
diskreter, aber auch nicht gerade selten findet man den Zwiebel-Steinbrech (Saxifraga bulbifera) |
Blauer Lattich (Lactuca perennis) |
Glatt-Brillenschötchen (Biscutella laevigata) |
ein weiterer meiner hiesigen Favoriten, die Kranzrade (Silene coronaria), blüht noch nicht |
Arizona? |
Felsenbirne (Amelanchier ovalis) |
Felsenkirsche (Prunus mahaleb) |
weiter geht's mit den Weissblühern: der erstaunlicherweise schon blühende Breitsame (Orlaya grandiflora) |
Acker-Steinsame (Buglossoides arvensis) |
Hügel-Erdbeere (Fragaria viridis) |
schon erstaunlich, so oft und so früh schon das Schwärzliche Knabenkraut anzutreffen! |
was ist denn mit diesem Knolligen Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus) geschehen? Das Phänomen nennt sich Verbänderung (Fasziation) |
eine häufig anzutreffende Farnart hier ist der Schwarzstielige Streifenfarn (Asplenium adiantum-nigrum) |
unter obigem Gneisblock sieht man eine weitere Farnart: Nordischer Streifenfarn (Asplenium septentrionale) |
schaut man etwas tiefer darunter, offenbart sich zum Schluss noch dies: der Nacktfarn (Anogramma leptophylla), ein schöner Schlusspunkt! |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen