Schon wieder ein Glanztag im Südsimplon-Gebiet! Wie vor zwei Jahren (siehe der Beitrag vom 2. August 2020) besuchte der Blumenwanderer wieder das Zwischbergental. Gegenüber Gondo an der Grenze zu Italien windet sich eine Strasse auf eine Terrasse. Dahinter öffnet sich ein wunderschön urtümliches, etwa sechzehn Kilometer langes Tal - das Zwischbergental.
Die Schmugglerroute über den Monscera-Pass war während der beiden Weltkriege lebenswichtig. Heute entdecken vor allem Wanderer, Biker und Fischer die dichten Wälder, blumenübersäten Alpen und erfrischenden Bergseen von Zwischbergen, wie diese Walliser Gemeinde mit dem beschreibenden Namen heisst.
Der Blumenwanderer schätzt - wie könnte es anders sein - vor allem die originelle Flora des Gebiets, dessen insubrisch geprägtes Klima (mit höheren Niederschlagsmengen und weniger grossen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter) einige Pflanzen begünstigt, die es im Laufe ihrer Besiedlung nicht über den Simplon hinaus geschafft haben und denen das Klima der kontinental geprägten Nordseite nicht behagt.
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zuerst macht der Blumenwanderer noch einen Abstecher in der Gondoschlucht... |
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zu diesem Blühwunder mit den unzähligen Blütenwölkchen. Doch ist es dies kein Bärenklau! |
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es ist ein Doldenblütler, den der Apiaceen-Fan schon lange suchte |
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und zwar der Rippensame (Pleurospermum austriacum), welcher in der Schweiz nur an wenigen Stellen zu finden ist |
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der daumendicken Grundachse entspringen zahlreiche Blätter und oben lange Doldenstrahlen
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Habitus der imposanten Pflanze, die fast mannshoch werden kann |
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dort auch der nicht minder eindrückliche Striemensame (Molopospermum peloponnesiacum), der nun bereits fruchtet. Auffallend ist, dass die Seitendolden keine Früchte bilden. |
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hier wachsen die beiden Dolden-Giganten originellerweise gleich nebeneinander und lassen sich somit gut vergleichen: links der Rippensame, rechts der abgeblühte Striemensame! |
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eine nicht minder stattliche Staude ist die Alpen-Bergscharte (Stemmacantha rhapontica), auch Riesen-Flockenblume genannt |
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die körbchenförmigen Blütenstände sind sehr gross |
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hier mit dem Thymian-Widderchen (Zygaena purpuralis) |
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die grossköpfige und riesenblättrige Art ist eine der auffallendsten Gestalten unter den alpinen Hochstauden |
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Rautenblättrige Glockenblume (Campanula rhomboidalis)
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mir gefallen die einfachen Steinhäuser des Gebiets
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Färber-Ginster (Genista tinctoria) |
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Schwarzwerdender Geissklee (Cytisus nigricans), beide direkt am Strassenbord wachsend |
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zwei Ginster im Vergleich: links Deutscher Ginster (Genista germanica, noch nicht blühend) und rechts der Färberginster (G. tinctoria)
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Moschus-Schafgarbe (Achillea erba-rotta ssp. moschata). Der Berner Naturgelehrte Albrecht von Haller berichtete im 18. Jahrhundert über die medizinische Wirkung der auch Iva-Pflanze genannten Art: die Bergbewohner würden die Essenz gegen Blödigkeit, Unverdaulichkeit, Blähungen und Bauchschmerzen nutzen. |
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Feder-Flockenblume (Centaurea nervosa) |
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Hallers Laserkraut (Laserpitium halleri) |
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Blick zurück Richtung Fah-Stausee |
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Alpen-Berufkraut (Erigeron alpinus) |
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blumenübersät sind nun die Alpmatten |
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eine botanische Perle des Zwischbergentals ist die Grossblumige Hauswurz (Sempervivum grandiflorum) |
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ihre Blätter mit den dunklen Spitzen sind überall drüsig bewimpert und riechen würzig nach Harz
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ihre hellgelben Blüten sind aussergewöhnlich für unsere heimischen Hauswurze
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sie sind sehr gross und sternförmig ausgebreitet |
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Alpen-Aster (Aster alpinus) |
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immer wieder begegnet man auch Feuerlilien (Lilium bulbiferum ssp. croceum) |
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der für das Gebiet typische Strauss-Steinbrech (Saxifraga cotyledon)
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auch dies ein Steinbrech: Bach-Steinbrech (Saxifraga aizoides)
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Einköpfiges Ferkelkraut (Hypochaeris uniflora) |
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Felsen-Leimkraut (Silene rupestris) |
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und wieder kommt die sehr seltene Hauswurz in Sicht
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teilweise über Abgründen wachsend
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Habitus im Habitat, wie man so schön sagt
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ihre grossen Blüten begeistern den Blumenliebhaber
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diese Pflanze scheint nicht recht Farbe bekennen zu wollen: ein durch Hybridi- sierung entstandenes Exemplar |
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die Hauswurz wächst dort, wo es sonst nur wenige andere Pflanzen aushalten. Sie erträgt Hitze, Trockenheit und Kälte problemlos und behält auch im Winter ihre Blätter. Hier die häufige Berg-Hauswurz (Sempervivum montanum).
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an den Hang gebauter Stall aus Stein und ohne Mörtel |
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Blick Richtung Passo d'Andolla, wo bereits Italien beginnt |
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hinter dem Brücklein ist wieder der Fah-Stausee zu sehen
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