Dass in dieser Region die Pflanzenwelt genau untersucht wird, ist eine alte Tradition. Gerne denkt der Blumenwanderer dabei z.B. an den Basler Botaniker Max Moor (1911-1988). Der Sohn eines Gepäckträgers studierte Biologie an der Universität Basel, wo er sich besonders für Botanik interessierte. Moor war einer der profiliertesten Pflanzensoziologen der Schweiz. Der Blumenwanderer schätzt vor allem auch seinen gepflegten Schreibstil - leider etwas nicht Selbstverständliches in der botanischen Literatur.
Das Baselbiet, wo es immer etwas wärmer ist als in der übrigen Nordschweiz, bietet gerade im Frühling dem Reisenden in Sachen Botanik so manche spannende Entdeckung! Dass das mehr sind als Kirschblüten, möchte dieser Beitrag andeuten. Er bringt ein paar Streiflichter von einem zauberhaften Oster-Ausflug in diese Region, die trotz ihrer Kleinräumigkeit so ganz unterschiedliche Lebensräume in sich vereint.
was wäre das Baselbiet ohne seine Chriesi |
an einem ganz anderen Ort wächst der Behaarte Ginster (Genista pilosa) |
grösstenteils ist hier der Boden noch braun, doch dazwischen tauchen immer wieder diese unscheinbaren Juwelen auf |
die Vorkommen der Kleinen Spinnenragwurz (Ophrys araneola)... |
sind gesamtschweizerisch vermutlich um mehr als 50% zurückgegangen. |
die als verletzlich eingestufte Art wächst hier auf einem Halbtrockenrasen, der als Weide genutzt wird |
ihre Sepalen und Tepalen sind grünlich... |
und die Lippe weist ein stahlblaues H-förmiges Mal auf. |
auch weitere Orchideen-Arten sind im Lebensraum vertreten, so das Männliche Knabenkraut (Orchis mascula) |
und das Helm-Knabenkraut (Orchis militaris). |
eine Jura-Spezialität ist die Warzige Wolfsmilch (Euphorbia verrucosa) |
erstaunlich häufig findet sich in einer Baumschule dieser Einwanderer aus Südeuropa |
es ist das leicht nach Knoblauch riechende Lauch-Täschelkraut (Thlaspi alliaceum) |
ein weiterer Einwanderer, diesmal aus Amerika, wuselt hier in derselben Baumschule vor sich hin |
es ist der Wander-Ehrenpreis (Veronica peregrina) mit seinen winzigen, weissen Blütchen |
ein weiterer Ehrenpreis-Winzling taucht hier auf, aber Obacht: er ist ein vom Aussterben bedrohter Seltling! Es handelt sich um den Steinquendel-Ehrenpreis (Veronica acinifolia). |
beachtlich diese grosse Mariendistel (Silybum marianum) am Wegesrand |
wie schön, diese farbenfrohe Art am Wanderweg anzutreffen! es ist der Blaue Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea) |
bei ihrer Entfaltung sind seine Blüten purpurrot, im geöffneten Zustand sind sie tiefblau |
berauschend das Blau dieses Raublattgewächses! |
die Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) zeigt, was sie kann! |
was leuchten da für gelbe Köpfchen auf dem Felsen-Köpfchen? |
ein schöner Fund ist immer das Berg-Steinkraut (Alyssum montanum) |
es ist eindrücklich, mit wie harten Lebensbedingungen dieser Kreuzblütler zurechtkommt |
obgleich umgeknickt, wächst diese Föhre (Pinus sylvestris) weiter |
kein Steinkraut, sondern der Schopfige Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) |
wieder zurück im Kulturland bleiben immer noch die Kirschblüten, der Löwenzahn und das Wiesen-Schaumkraut! |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen