Die Formulierung „galiläischer Frühling“ stammt von Karl Theodor Keim (1871) und war bei ihm ganz wörtlich gemeint. Er datierte die einzelnen Phasen der öffentlichen Wirksamkeit Jesu exakt und wies der „ersten glücklichen Periode“ die Monate vom März bis Juli des Jahres 34 zu.
Darüber hinaus verwendete er die Formulierung aber auch metaphorisch und kontrastierte „das junge Grün, die duftenden Blumen“ mit der Sommerhitze und schweren Gewittern, womit die aggressive Stimmung gemeint ist, auf die Jesus zunehmend traf.
Unbelastet von biblischer Exegese genoss der Blumenwanderer am letzten Tag seines Israel-Aufenthaltes den realen Frühling in Galiläa mit seinem jungen Grün und den bunten Wildblumen.
Auf eigene Faust spazierte er von Maagan aus soweit er kam und kehrte zurück "geladen bis an sein höchsten Bord" mit bleibenden Eindrücken!
Samstag, den 4. Mai 2019:
ein Shabbat in Maagan
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| welch schöne Blume leuchtet da am Strassenrand? Es ist der Weidenblättrige Nachtschatten (Solanum elaeagnifolium). Da tönt doch sein englischer Name eleganter: Silverleaf Nightshade |
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| die Nationalblume der Bahamas, der Gelbe Trompetenstrauch (Tecoma stans), wächst auch an vielen Strassen in Israel |
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| es gibt ihn auch in einer weiteren Art, und zwar als Tecoma castanifolia. Ihre Blätter sind nicht geteilt. |
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| so prächtig sieht es bei Maagan stellenweise an den Trottoirs aus: Bougainvillea! |
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| der Brasilianische Florettseidenbaum (Ceiba speciosa) mit seinem stark stachligen Stamm.... |
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| ist eng mit dem Kapokbaum verwandt. Der spektakulär blühende Baum blüht nur in den Wintermonaten. |
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| Weisskopfmimose oder Weissfaden (Leucaena leucacephala). Das mittelamerikanische Mimosengewächs verbessert in frostfreien Trockengebieten den Boden .... |
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| und liefert Futter und Brennholz. |
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| eine Jasmin-Hecke verströmt einen süsslichen Duft |
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| ein Distelfalter auf Wandelröschen |
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| Mittagsblumen (Mesembryanthemum sp.).... |
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| am Trottoirrand. |
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| auch dem Geist wird etwas geboten |
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| doch hatte der Blumenwanderer keine Zeit zum Lesen, und bewunderte auch nur im Vorübergehen die Gelbe Pfauenblume (Dietes bicolor), die sich irgendwie von Südafrika her hierhin verirrt hat, .... |
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| bevor er (wie auch schon) im Gelände des ominösen "Water-Parks" am See Genezareth verschwand. |
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| hier wächst alles wild durcheinander, wie z.B. der Taube Hafer (Avena sterilis) und.... |
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| unter einem Sträuchlein versteckt der Aegyptische Würger (Orobanche aegyptiaca). |
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| bald überschritt ich auch schon den Jordan und.... |
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| landete in einem Feld voller Kichererbsen (Cicer arietinum). |
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| die für Israel typische Nutzpflanze wird hier sehr effizient mit der Tröpfchenbewässerung gezogen |
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| am Rand des Feldes fanden sich auch einige spannende Gewächse, wie hier die Sizilianische Kaper (Capparis sicula).... |
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| oder dieses unglaubliche Naturgeschöpf! |
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| die Muschelblume (Moluccella laevis) .... |
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| ist ein Lippenblütler und hat apfelgrüne, übergrosse Kelche. Die weissen Blüten selbst sind nur klein und sitzen am Grunde der glockenförmigen Kelche. |
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| wie kleine Hände winken die Blättchen aus den Glocken hervor |
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| fasziniert konnte ich mich fast nicht von der Sensation losreissen |
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| abseits der Tröpfchen stellt sich der typische Polygonboden ein. Doch was ist dort hinten links Gelbes zu sehen? |
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| fasziniert stand ich vor einem gelben Gespinst, das sich über die Kichererbsen legte. |
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| doch nicht ein mysteriöser Schimmelpilz überwuchert hier das Feld, sondern eine Pflanze: es ist die Feld-Seide (Cuscuta campestris)! Der Parasit ist auch ausserhalb seiner Heimat Amerika als Neophyt weit verbreitet. |
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| der Ackerfenchel (Ridolfia segetum) wird zwar als Ackerunkraut betrachtet,.... |
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| ist aber an Eleganz kaum zu übertreffen mit seinen filigranen Dolden! |
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| einmal mehr fand der Blumenwanderer seine Meinung bestätigt, dass alles wild Wachsende viel schöner und spannender sei als das Gezüchtete und Gezogene! |
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| auch ein Wegrand-und Ackergewächs ist das Blühwunder Trifolium purpureum ..... |
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| und ebenso die Gelbe Sterndistel (Centaurea hyalolepis). |
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| weiter ging der Spaziergang zu einer verwahrlosten Fischzucht, wo gerade eine Vertreterin der Strauchpappeln schön blühte: Lavatera punctata mit ihren genagelten Blütenblättern. |
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| eindrücklich für den Blumenwanderer waren auch immer wieder die Dattelpalmen |
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| ich musste schon zweimal hinsehen, um zu erkennen, was denn da vor sich hinwuchert |
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| es ist ein auch in der Schweiz vorkommendes Wegerichgewächs mit winzigen Blütchen auf langen Stielen.... |
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| mit dem überraschenden Namen Spiessblättriges Schlangenmaul (Kickxia elatine)! |
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| der Wilde Lattich (Lactuca serriola) stellt seine Blattspreiten oft senkrecht. Zudem weisen sie häufig Nord-Süd. Daher gilt er als eine Kompasspflanze. |
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| das Vierblättrige Nagelkraut (Polycarpon tetraphyllum) ist ein unscheinbares Nelkengewächs.... |
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| während dieses hier schon auffälliger blüht: es handelt sich um die Rote Schuppenmiere (Spergularia rubra), die auch in der Schweiz vorkommt. |
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| am Rande der Fischbecken sah ich durchs Schilf eine Kolonie von Sichlern (Plegadis falcinellus). Diese in Europa sehr selten gewordene Ibisart scheint sich in Israel noch wohl zu fühlen. |
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| wild wuchs dort auch allenthalben das Wandelröschen (Lantana camara) |
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| das aus Zentralamerika stammende Eisenkrautgewächs ist in vielen warmen Gebieten der Welt ein Neophyt |
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| noch ein letztes Mal durfte ich einen Blick auf meinen Favoriten unter den israelischen Gräsern werfen: |
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| das Bürstengras (Polypogon monspelensis).. |
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| und natürlich auf die sensationelle Doldenpracht des wilden Rüeblis (Daucus carota). |
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| bald schon musste ich den Rückweg antreten vorbei an den unübersehbaren Blütenwolken der Bougainvilleen.... |
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| und an vier wilden Büsis, die mich unter dem Zaun zum Waterpark hindurch ansahen! |
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| beim Einkauf in einer Mall sah ich zudem Katzen, die sich bis in eine Zoohandlung vorwagten ..... |
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| und sich davor am Hundefutter "vergriffen". Tja, die Katzen :-)) |
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| kurz vor der Rückkehr in den Kibbuz am Strassenrand fotografiert: die Europäische Sonnenwende (Heliotropium europaeum) |
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| auch am folgenden Tag, vor der Abreise, wölbte sich ein wolkenloser Himmel über dem See Genezareth. Eine früh aufstehende, liebe Reisegefährtin stellte mir diese Bilder der Morgenstimmung über dem Golan freundlicherweise zur Verfügung! |
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| nach dem Morgenessen stellte ich fest, dass die Zimmermädchen offenbar grad Pause machten ... |
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| und auf einem letzten Streifzug durchs Hotelgelände bemerkte ich einen Korallenbaum (Erythrina crista-galli) in den Knospen. |
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| der Schmetterlingsblütler wird von Vögeln bestäubt |
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ein Hardun (Stellagama stellio) trank gerade an der Tröpfchenbewässerung neben dem Bungalow.
Nur weil er abgelenkt war, konnte ich eines der extrem scheuen Tiere fotografieren.
Kurz darauf ergriff die ca. 30 cm lange Echse aus der Familie der Agamen
die Flucht, indem sie sich hoch auf die Beine stellte und ungestüm davonrannte.
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| am Nachmittag auf dem Flughafen von Tel Aviv. Damit nahm eine an Eindrücken überreiche Reise ihr Ende! |
