Freitag, 6. Juli 2018

Hohgant revisited

Sozusagen mit allen Fasern zog es den Blumenwanderer nach mehrjähriger Abwesenheit wieder auf den Hohgant. Dieser ist ein Gebirgsstock der Emmentaler Alpen von etwa 7 km Länge und steht seit 1974 unter Naturschutz. Wie die benachbarte Schrattenfluh ist auch er ein Karstgebirge.
Und das Besondere daran: er ist ein botanisches Wunderland, denn ca. ein Drittel aller einheimischen Pflanzenarten kommen in seinem Umfeld vor!


im subalpinen Fichtenwald begegnet einem...



immer mal wieder das Kleine Zweiblatt (Listera cordata).









so dicht wächst zuweilen diese kleinwüchsige Orchideenart,
doch braucht es einige Uebung, um sie zu erkennen


ihre filigranen Blütchen haben einiges für sich!


im selben Lebensraum findet man oftmals
die Korallenwurz (Corallorhiza trifida), ..

ebenfalls eine Orchideenart
der subalpinen Höhenstufe.


die Lappländische Fingerwurz
(Dactylorhiza lapponica) ...


liebt Flachmoore.




wie schön ist auch Fuchs' Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii)
zwischen den Wollgräsern!


so urtümlich sieht die Landschaft
auf der Südseite des Hohgant aus.

die Zwergmispel (Sorbus chamaemespilus)
wird bis zu 2 Meter hoch

erstmals kommt schön der Zentralgipfel des Furggegütsch in Sicht!
Immer wieder trieb die starke Bise Wolken darüber hinweg,
sodass ich zu frieren begann.


gerade erblühen die Kugelorchis
(Traunsteinera globosa)

diese Fliege sucht vergebens nach Nektar!


die romantisch gelegene  Hohgant-Hütte gehört dem SAC Emmental


Kalk-Glocken-Enzian (Gentiana clusii)

Strauss-Glockenblume (Campanula thyrsoides)

Hohlzunge (Coeloglossum viride)




die Silberwurz (Dryas octopetala) ist ein Rosengewächs und
fristet als niederliegendes Sträuchlein ihr schönes Dasein!



bald schon kommt man nun zu ....


den Kalkschutt-Bewohnern des Hochgebirges,
hier die Bewimperte Nabelmiere (Moehringia ciliata)







und da gleich mehrere schöne Arten beeinander,
u.a. der blaue Felsen-Ehrenpreis (Veronica fruticans)

das Rundblättrige Täschelkraut
(Thlaspi rotundifolium) ....

habe ich hier noch nie so schön gesehen. Mit der vorigen Aufnahme ist
diese zugleich eine Studie über Fotografie mit und ohne Sonnenschein!
unter einem Felsbrocken versteckt ....


war die Gämskresse (Pritzelago alpina).








und immer wieder schmückt das bildschöne Alpen-Leinkraut
(Linaria alpina) den grauen Schutt




erstaunlicherwiese hatte ich beim Aufstieg durch die Karhole
noch ein Schneefeld zu passieren


aus der Karhole heraus sieht man eindrücklich ....

auf die Moorlandschaft der Alp Lombach bis zum
Tannhorn und Augstmatthorn.


nach vielen Jahrzehnten erstmals wieder
bestätigt: der Steinschmückel (Petrocallis
pyrenaica), längst abgeblüht

auch dies war mir neu für den Hohgant:
das Bunte Läusekraut (Pedicularis oederi)

das "Kalte Brünneli" spendete mir wiederum eine Erfrischung





im Gipfelbereich wächst zahlreich die Weisszunge
(Pseudorchis albida) und ....

die Alpen-Aster (Aster alpinus).



zwischen den Edelweissen erkennt man
mit etwas Glück die alpine Zwergorchis
(Chamorchis alpina)


Edelweisse (Leontopodium alpinum)


auf dem Gipfel angekommen, hatten sich wunderbarerweise
alle Wolken verzogen, es wurde windstill und mild!

unterhalb des Gipfels befanden sich diese eindrücklichen Geissen.
Das letzte Mal sah ich hier Steinböcke,
doch diese Schwarzhalsziegen waren ein würdiger Ersatz.
Sie gelten als eine der ältesten Ziegenrassen der Welt! 


neugierig überwachten sie alle meine Schritte. Diese Hochgebirgsziegen
(Vallesana-Ziegen) mit ihrem zotteligen Fell und den langen Hörnern
werden auch Gletschergeissen genannt und v.a. im Wallis gehalten.
Sie waren wendig und kampflustig wie Steinböcke, doch nicht gerade scheu.

die wilde Schönheit des Hohgantgebietes

der Moschus-Steinbrech (Saxifraga exarata ssp. moschata) ...

wächst im Kalkschutt.

Villars' Wurmfarn (Dryopteris villariii)


auch sie gehört natürlich zum "Who is Who" der Kalkflora:
die Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia)





das Glatte Brillenschötchen (Biscutella laevigata)

so klein wird die Berg-Flockenblume
(Centaurea montana) hier oben



auch sie eine blumige Schönheit:
die Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium)


so sieht der Seidelbast aus, wenn er fruchtet
(Daphne mezereum)


einer meiner Favoriten, das Narzissen-Windröschen,
(Anemone narcissiflora) blüht gerade auf




ein letzter Blick zurück auf den Hohgant im Abendlicht.
Auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal, kleines Paradies!!!



2 Kommentare:

  1. Superbericht + ganz schöne Bilder. Besonders die Ziegen aber auch die Aufnahme mit Dryas octopetala und der Felswand im Hintergrund sind wunderbar. Gratulation, Way2go !!

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    1. danke Res, ja, das war eines der Highlihgts meiner heurigen Wanderungen!

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