Montag, 16. Juli 2018

go Aupäbluämä suächä

Was da irgendwie Schwedisch (oder Chinesisch?) daherkommt, ist nichts anderes als gemütliches Berndeutsch, denn so urig tönt es, wenn man in diesem Schweizer Dialekt die Tätigkeit beschreibt, der sich der Blumenwanderer vor Wochenfrist hingab: er ging auf die Suche nach Alpenblumen!

Bereits vor zwei Jahren (Beitrag vom 6. September 2016) war der Blumenwanderer am Oberaarsee. Damals ging es aber schon gegen den Herbst zu. Diesmal fand er nun die Blumen, die
seinerzeit fruchteten.


bereits auf der Anfahrt bei Guttannen
fand ich auf den Hinweis einer Anwohnerin ...



ein prächtiges Vorkommen der Breitblättrigen Glockenblume
(Campanula latifolia), hier nur weisse Exemplare







und da gemischt mit blauen. Solch zauberhafte Standorte
besuchen zu dürfen, macht den Reiz der Feldbotanik aus!








diese Glockenblumenart ist im Alpenvorland ziemlich selten.
Als mehrjährige Staude bevorzugt sie wie hier Hochstaudenfluren




bereits fruchtend in einem Fichtenwäldchen
an der Strasse: die Korallenwurz
(Corallorhiza trifida)

der Langblättrige Sonnentau (Drosera anglica)...






wächst zwischen den Seggen in rötlichen Pölsterchen ....

an einem idyllischen Bergseelein.




auf der Grimsel-Passhöhe angelangt,
erblickt man bereits die ersten Alpenblumen,
hier die Rote Felsen-Primel (Primula hirsuta) ...

und da der Getüpfelte Enzian (Gentiana punctata).


nach der Fahrt zum Oberaar hinüber auf der Panoramastrasse
blickt man schon bald hinab auf die Wassermassen des Stausees

ein Blick hinüber zum Brünberg.
An der Schliffgrenze des Unteraargletschers liegt noch Schnee.
Bis dort hinauf reichte dieser zur Eiszeit!




die Alpenscharte (Saussurea alpina) oberhalb des Berghauses.....

steht erst in den Knospen.


die Zwergorchis (Chamorchis alpina)
mit vorjährigem Fruchtstand rechts!

auf einem windexponierten Grat ....


wuchsen etliche Exemplare
dieses Alpenzwergs, ...

die eigentlich in einem Granitgebiet
nicht zu erwarten wären!

grad daneben wuchs diese ähnliche Orchidee:
eine Hohlzunge (Coeloglossum viride)


die zierliche Faltenlilie (Lloydia serotina) ist wie
auch die Gelbsterne ein Liliengewächs. Von einigen
Autoren wird sie zur Gattung Gagea gerechnet.
Die Bezeichnung Faltenlilie finde ich aber gar nicht
schön für diese an ein Tülpchen erinnernde Blume!

In der Regel blüht die Faltenlilie durchaus früh
im kurzen Bergsommer, sodass sie auch ihren
Beinamen "serotina" (spät) zu unrecht trägt.
Hier wohl die letzten Blüten für dieses Jahr.
Mein Namensvorschlag: Tulipina candida!


für ihn indes war ich zu früh:
Masslieb-Ehrenpreis (Veronica bellidioides)


Moos-Steinbrech (Saxifraga bryoides)






Karpaten-Katzenpfötchen (Antennaria carpatica)

Halbkugelige Rapunzel (Phyteuma hemisphaericum)

oberhalb des Berghauses begegneten
mir auch recht viele Kröten!
Hier mit der Kalk-Polsternelke (Silene acaulis)

sehe ich immer gern:
Jacquins Binse (Juncus jacquinii)

Moschus-Schafgarbe (Achillea erba-rotta),
auch Ivapflanze genannt


Bränderli (Nigritella rhellicani) gibt es
hier oben wie Sand am Meer,
so grosse indes nur wenige!



gemütlich lässt sich dem See entlang nach hinten wandern,
vorbei am Alpen-Klee (Trifolium alpinum)








Berg-Nelkenwurz (Geum montanum)

Norwegisches Ruhrkraut (Gnaphalium norvegicum)

Sternblütiges Hasenohr (Bupleurum stellatum)

Alpen-Kratzdistel (Cirsium spinosissimum)

Alpen-Vergissmeinnicht (Myosotis alpestris)

Krummblättrige Miere (Minuartia recurva cf.)

Graues Greiskraut (Senecio incanus ssp. incanus)
am Aufblühen


Alpen-Hornkraut (Cerastium alpinum)





ein Blick zurück Richtung Staudamm.
Nach der Blumenparade ging es auf demselben Weg zurück.





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