Wallis ist die schönste Zeit des Jahres, so der Werbespruch. Und für einmal ist es nicht bloss ein Spruch, sondern Realität; zumindest für den Blumenwanderer, denn er trägt das Wallis im Herzen, nicht irgendwie, sondern sozusagen eingemeisselt, so als ob dort die Sonne schöner schiene.
Doch bevor er zu einer Lobrede ansetzt, zeigt er lieber die Bilder dazu.
Sie entstanden an drei verschiedenen Orten: in Zeneggen, Gampel und Leuk und machen verständlich, dass er sich an diese Gebiete liebevoll wie an einen guten Freuend erinnern möchte, nicht wie an eine Liste von Pflanzen.
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nun sind die Berganemonen
(Pulsatilla montana) ... |
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am Abblühen, auch wenn einige Nachzügler noch da sind.
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was hier diskret emporwächst und noch kaum blüht sind
sog. Erdkastanien (Bunium bulbocastanum) |
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immer mal wieder trifft man im Wallis
auf halbzerfallene Stadel, die den Tieren
als Unterstand dienen |
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im Mai ist wieder die Zeit der schönen
Schmetterlingshafte (Libelloides coccajus) |
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diese eigenartigen Insekten sitzen morgens
in grosser Zahl meist an Grashalmen.
Sobald die Sonne aufgeht, gehen auch die Hafte auf
- sie sind fast wie Blüten anzusehen, wie sie ihre
Flügel öffnen. Bei dem hier abgebildeten
Haft ist es allerdings noch nicht ganz so weit. |
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auch wenn die Walliser diesem Tier "Pfyfoltru" sagen, was in ihrem eigentümlichen Dialekt soviel wie Schmetterling heisst, gehört der Schmetterlingshaft streng genommen eher zu den Libellen, denn wie sie ernährt er sich räuberisch von Insekten.
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was daraus wohl wird? |
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ein Helm-Knabenkraut (Orchis militaris), ... |
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dessen Blütenstand wie bei allen Knabenkräutern
noch lange Zeit von Laubblättern umhüllt ist. |
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ein Hoch auf den Löwenzahn (Taraxacum officinale),
so oder so! |
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der Acker-Steinsame (Buglossoides arvensis).... |
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besiedelt im Wallis oftmals ganze Aecker. |
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nicht so dieser Favorit des Blumenwanderers |
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es ist der Stängellose Tragant (Astragalus excapus) |
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eigentlich erstaunlich, dass er auf einer Bergweide bei Zeneggen... |
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jetzt schon erblüht. |
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erblühen tun dort auch die Pelzanemonen (Pulsatilla vernalis),
nachdem vor gar nicht langer Zeit ... |
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hier noch Schnee lag. |
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daselbst wird man den Eindruck nicht los, dass die Natur
am Experimentieren ist, indem sie Kreuzungen
zwischen Pelz-und Berganemonen zulässt |
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das Produkt dieser Kreuzung trägt den Namen
Bozen-Anemone (Pulsatilla x bolzanensis) und.... |
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umfasst einen ganzen Schwarm von
Hybriden in hellvioletten bis rosa Tönen.
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auch dieser Struwwelpeter lässt sich
nicht eindeutig zuordnen |
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auch zartrosa ist möglich
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gleich nebenan der zweite Elternteil:
die Berganemone (Pulsatilla montana)... |
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und ihr kleines "Basterli", pardon Kind. |
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beide Elternteile nebeneinander |
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hier ist zu sehen, dass die Bozen-Anemone
keine "Haarmannli" bildet und somit steril bleibt.
Das stört sie weiter nicht ebenensowenig wie der Kuhfladen daneben. |
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Aufsicht auf diese flauschigen .... |
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Blumenkinder. |
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soviele Frühlingsenziane (Gentiana verna)..... |
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sieht man selten beieinander. |
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ihr Markenzeichen ist der kantige Kelch |
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Goldschlüsseli (Primula veris) |
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eine Lärche im frischen Grün,
wirklich nur eine? |
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Festknolliger Lerchensporn (Corydalis solida) |
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bei einer kleinen Kletterei gefunden:
Nordischer Streifenfarn (Asplenium septentrionale) |
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diese Pflanzen ... |
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besuche ich nach Möglichkeit jedes Jahr am selben Tag.
Der 8. Mai ist mein Diptam-Tag! |
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der Diptam (Dictamnus albus), am Himmel fliegt nicht etwa
ein Flugzeug vorbei, sondern ein Haft im Schwirrflug. |
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ohne Worte |
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der Saat-Leindotter (Camelina sativa)... |
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wurde früher als Oelpflanze angebaut. |
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damit sind wir in Leuk (Brentjong) angelangt,
wie auch der leider selten gewordene Acker-
Hahnenfuss (Ranunculus arvensis) zeigt |
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Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum) |
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zu den ganz seltenen "Ackerbegleitern" zählt
das Feuerrote Blutströpfchen (Adonis flammea) |
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dieses Hahnenfussgewächs ist ... |
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mit dem gelben Frühlingsadonis verwandt und kommt
einjährig am Rande und innerhalb von Getreidefeldern vor,
sofern diese sehr extensiv bewirtschaftet werden. |
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auf einem brachliegenden Acker entdeckt:
der Gelbe Günsel (Ajuga chamaepitys) |
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der Stängel des Feuerroten ist im Gegensatz
zum ähnlichen Sommer-Adonis weich behaart |
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halb unter Föhren versteckt ist
das Schwertblättrige Waldvögeli
(Cephalanthera longifolia) |
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die Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum)
ist auch in den Kospen apart |
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auch diese Ackerannuelle ist heutzutage eine Rarität:
die Kornblume (Centaurea cyanus) |
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das Blutströpfchen hat den richtigen Namen, denn genau
wie Frischblut leuchten seine kleinen Blüten aus dem Grün.
Die Wörter Blut und Blüte haben indes verschiedene Wurzeln! |
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soviele Blutströpfchen
als hätte hier ein Gemetzel stattgefunden! |
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im Italienischen heisst das Ding
ganz passend: Adonide scarlatta! |
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noch seltener und leider am Aussterben ist bei uns
der Acker-Mannsschild (Androsace maxima). Seine weissen
Blütchen sind bereits verwelkt. Zu sehen sind die grünen
Deckblätter des doldigen Blütenstandes. |
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zum Grössenvergleich mit Einfrankenstück |
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Abendstimmung über den "Schüsseln" von Brentjong.
Der Blick geht talabwärts, links ist der Gorwetschgrat zu sehen. |
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in der Bildmitte das Illhorn und darunter der Illgraben
mit dem Pfynwald, wo der Blumenwanderer
als Kind so manches Jahr die Ferien verbrachte
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