Montag, 30. April 2018

"Im Frühjahr zu Berge...

wir zieh'n, fallera." Auch der Blumenwanderer weiss, dass hier eigentlich vom Frühtau die Rede ist und nicht vom Frühjahr. Was er aber bisher nicht wusste, ist, dass man auch im Frühjahr in die Berge gehen und Blumen finden kann! Und doch ist es so, dass auch die Berge ihre eigenen Frühblüher haben, die erblühen, wenn der Botanophile normalerwiese noch nicht zu Berge geht und die im Juno dann vom Bergfrühling abgelöst werden.
Eine Begehung im Hinterland von Boltigen ergab ein paar schöne Begegnungen mit diesen Wunderblumen, die Schnee, Sturm und Steinschlag trotzen.


schon am Strässchen zur Alp Ramsere begegnen uns die ersten
Gelbsterne (Gagea lutea). Im Hintergrund sind noch die letzten
Schneefelder zu sehen. Wer genau hinschaut, erkennt,
wie über der Blüte ganz links eine Biene zur Landung ansetzt.

von links nach rechts:
Chrachihore, Chiehore, Mittagflue, Holzerhore.
Ob der Heiligenschein über ihnen gerechtfertigt ist?


Seltenheitswert hat dieser
typische Frühblüher der Berge. ...

es ist der Mittlere Lerchensporn
(Corydalis intermedia).

er wird nur wenige Zentimeter hoch und blüht
nur kurze Zeit nach der Schneeschmelze ....



genau wie auch die Gelbsterne.












die Gelbsterne gedeihen erstaunlicherweise....


hauptsächlich in der Nähe von Alphütten.


auch die Krokusse (Crocus albiflorus) kommen bald
nach der Schneeschmelze zur Blüte.
Meist sind sie wie hier weiss gefärbt.

auf diesem Bänkli nahm ich das Mittagessen ein....
und genoss die Aussicht aufs Simmental.....

und auf den Gelbstern-Teppich.

von der Gewalt der Stürme hier oben zeugt das Dach einer Alphütte,
das praktisch unversehrt mitten auf dem Wanderweg lag


über der Alp Ramsere erhebt sich die dominante
Südseite der Mittagflue wie ein zweites Stockhorn

darunter hindurch führt auch der steinschlaggefährdete
Wanderweg. Spätestens jetzt vergeht einem etwas
die Lust aufs fröhliche Fallera-Singen

auf einem Schneefeld lag eine völlig schwarz gefärbte
Aspisviper (Vipera aspis), eine von zwei
Giftschlangenarten der Schweiz.

wahrscheinlich frass das vom Durst geplagte Tier vom Schnee
und verzog sich schon bald unter einem Felsblock,
nachdem es mich gesehen hatte.

ein Blick zurück auf die Alp Ramsere...

und einer nach oben auf die bedrohlich wirkende Mittagflue.
Da kommt bei Gelegnheit wohl noch so einiges herunter.


am Wegrand wächst diskret auch der seltene
Niederliegende Tragant (Astragalus depressus),
noch ohne Blüten....

während die Buchsblättrige Kreuzblume
(Polygala chamaebuxus) schon eifrig blüht.

so überwintern also die Weinbergschnecken!

im Schutze eines Fichtenzweiges blüht schön ein Veilchen

von hier an die Aufnahmen aus der Boltigerklus, wo statt der
malerischen Fruchtstände des Berglaserkrauts vom letzten
 Herbst nun die Schneemassen der Lawinen umherliegen.

Dreiblatt-Baldrian (Valeriana tripteris)

in der Klus blüht nun bereits der Niederliegend Tragant
(Astragalus depressus), und ist somit ein Frühblüher der Berge







auch hier blüht die Buchsblättrige Kreuzblume
(Polygala chamaebuxus) und....

wird von Hummeln bestäubt.


in der Nähe der Alphütte fand ich auch dieses schöne
Vorkommen des Wald-Schlüsselis (Primula elatior)

noch vor nicht allzu langer Zeit war hier alles
von Schnee bedeckt




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