Montag, 26. Juni 2017

Juraperlen

Perlen im Jura? Wer weiss....
Tatsache ist aber, dass der Jura ein paar ganz besondere Blumen aufweist, die man sonst in der Schweiz nicht so schnell findet, so z.B. das Alant-Greiskraut, die Schmalblättrige Spornblume, die Jura-Braunwurz, das Jura-Leinkraut und der Weiche Pippau.
Grundsätzlich geht der Blumenwanderer davon aus, dass alle Pflanzen gleichwertig sind, seien sie heimisch oder zugewandert, häufig oder selten, spektakulär oder unscheinbar, aber die Raritäten umgibt natürlich eine besondere Aura des Kostbaren, wie das auch bei teuren Schmuckstücken der Fall ist.
Diese grösseren und kleineren Schmuckstücke, die er kürzlich im Berner Jura und an der solothurnischen Hasenmatt fand, zeigt der Blumenwanderer in diesem hundertsten Beitrag seines Fotoblogs.


Berg-Johanniskraut (Hypericum montanum)


von der Wiesensilge (Silaum silaus) fand ich nur die schönen Blätter.
Die Blüten haben wohl die Ziegen dort gefressen







der schöne Weiche Pippau (Crepis mollis)
mit seinen stängelumfassenden Blättern ist stellenweise häufig





Fruchtstand des im Kanton Bern
sehr seltenen Alant-Greiskrauts
(Tephroseris helenitis)

zum Grössenvergleich der Rucksack.
Eine doldige Traube nennt der Botaniker die
Art und Weise, wie die Körbchen angeordnet sind.


die unteren Stängelblätter sind spatelförmig

die oberen deutlich vom Stängel abgehoben

Stängel und Blattunterseite sind spinnwebig filzig




ein Plädoyer für die Schönheit eines anderen Greises,
des Jakobs Greiskrauts (Senecio jacobaea)



stellenweise sieht's im Jura aus
wie in den Alpen


hier der bildschöne Gelbe Enzian (Gentiana lutea)






diese Gymnadenie (Gymnadenia conopsea)
wird gerade bestäubt

bei genauerem Hinsehen ebenfalls
diese Kugelorchis (Traunsteinera globosa)




zu den Juraperlen zählt sicher auch
die Schmalblättrige Spornblume (Centranthus angustifolius),
die in der Schweiz viel seltener anzutreffen ist als
die Rote Spornblume



ihre Blüte ist hellrosa...

und zieht hier einen
 Kleinen Fuchs (Aglais urticae) an



eine Besonderheit des Juras ist eine Spezialform des
Alpen-Leinkrauts, das Jura-Leinkraut (Linaria alpina ssp. petraea)

die Oberlippe ist höher, der Sporn spitzer
als bei seiner alpinen Schwester

in solch unwirtlicher Umgebung
lebt das Ding



ebenso wie das Kugelschötchen (Kernera saxatilis)








eine so kleine Wald-Föhre (Pinus sylvestris) sah ich noch nie

dem natürlichen Bonsai genügen
kleinste Humusreste zum Ueberleben




hier eine weitere Juraperle:
die Jura-Braunwurz (Scrophularia juratensis)

sie fruchtet bereits

nur ganz zuoberst entdeckt man noch
ein Blümelein, dessen Oberlippe
fast schwarz ist


hier die schönen Blätter dieser Art,
die auch in den Gebirgen Südeuropas gedeiht









hier gibt es umfangreiche Schotterfelder,
das typische Habitat solcher Arten

hier beginnt auch schon die Braunrote
Stendelwurz (Epipactis atrorubens) zu blühen




der Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina)
kommt offensichtlich nicht nur in den Alpen vor





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