Im "Pflanzenleben der Schweiz" hat Hermann Christ den Reichtum der Boltigerberge an Wärme und Trockenheit liebenden Arten auf Einstrahlungen von Osten, vom Föhngebiet des Thuner- und Brienzersees her, zurückgeführt. 1926 berichtigte Prof. Werner Lüdi diese Auffassung, indem er fand, der Reichtum der Boltigerberge beruhe auf Einwanderung der Xerothermen von Südwesten, vom oberen Genfersee her. Nach Lüdi wurde auch das Seegebiet von dieser aus Südwesten kommenden Einwanderung bereichert.
Und so fand der Blumenwanderer denn auch so manche ausgesprochen thermophile Art oberhalb der Boltiger Chlus wie z.B. den Blauen Lattich, den Blutroten Storchschnabel, den Kugelköpfigen Lauch und den Purpurklee, aber auch sonst eine grosse Fülle interessanter Arten.
 |
Aussicht von der Chlusalp aus auf die Rockschwarteflue,
rechts das Chlushore |
 |
in der Bildmitte der Aufstieg zum Walop,
der mit einer Materialseilbahn überbrückt wird |
 |
auf einem Kalkfelsen wächst
das Vielgestaltige Berufkraut (Erigeron glabratus) |
 |
der Berg-Gamander (Teucrium montanum)
liebt ebenfalls den Kalk, aus dem
die Boltigerberge bestehen
|
 |
Berg-Laserkraut (Laserpitium siler) |
 |
der seltene Purpur-Klee (Trifolium rubens)... |
 |
hier mit Moris' Habichtskraut (Hieracium pilosum) |
 |
Kugelköpfiger Lauch (Allium sphaerocephalon) |
 |
Aehriger Ehrenpreis (Pseudolysimachion spicatum) |
 |
ein Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
nascht am Purpur-Klee
|
 |
die Verschiedenblättrige Platterbse
(Lathyrus heterophyllus) wächst massenhaft
oberhalb der Chlus |
 |
der Blaue Lattich (Lactuca perennis) ist im Kanton Bern
von hier aus bis an den Thunersee vorgedrungen |
 |
Blassvioletter Braun-Storchschnabel
(Geranium phaeum var. lividum)
|
 |
Dickblättriger Mauerpfeffer (Sedum dasyphyllum) |
 |
Oesterreicher Haarstrang (Peucedanum austriacum) |
 |
gerade öffnen sich die erste Blütchen des
Halbstrauchigen Ehrenpreises (Veronica fruticulosa), ..... |
 |
welcher als solches Sträuchlein im Kalkschotter wächst. |
 |
Astlose Graslilie (Anthericum liliago) |
 |
Aussicht von oben auf die Chlusalp
|
 |
Blick aufs obere Simmental mit der Spillgerten in der Bildmitte |
 |
die seltene dunkelpurpurne Tanay-Spitzorchis
(Anacamptis pyramidalis var. tanayensis) |
 |
Doldenblüten sind oftmals ein Tummelplatz für Insekten
|
 |
die Alpen-Goldrute
(Solidago virgaurea ssp. minuta) |
 |
der Türkenbund (Lilium martagon) |
 |
diese Brandorchis (Orchis ustulata)
blüht und fruchtet zugleich |
 |
Zottiges Habichtskraut (Hieracium villosum) |
 |
der Walop-See |
 |
Kugelorchis (Traunsteinera globosa) |
 |
Hohlzunge (Coeloglossum viride) |
 |
der Schlangen-Knöterich (Polygonum bistorta).
Der lateinische Artname "bistorta" (zweimal
gewunden) bezieht sich auf das
schlangenförmig gebogene Rhizom |
 |
Alpen-Wachsblume (Cerinthe glabra) |
 |
die stängelumfassenden Blätter dieses Borretsch-
gewächses haben einen bläulichen Wachsüberzug |
 |
in der Hochstaudenflur am Walop-See
gedeiht auch.... |
 |
die Grossblättrige Schafgarbe (Achillea macrophylla) |
 |
Etwas Besonderes für den Kanton Bern ist.... |
 |
Plumiers Milchlattich (Cicerbita plumieri). Diese Art ist im Gegensatz
zum verbreiteten Alpen-Milchlattich ganz kahl. Die Basis der
vielzipfligen Blätter ist breit und abgerundet. |
 |
die Köpfchen dieses Korbblütlers befinden sich
in einer lockeren, doldigen Rispe und nicht
in einer Traube wie beim Alpen-Milchlattich |
 |
hier startet eine Dach-Hauswurz (Sempervivum
tectorum) bis zur Blüte durch |
 |
die Flüeblüemli (Primula auricula) lieben die Kalkfelsen
wie sonst keine. Die dicken, wachsüberzogenen Blätter
dienen der Wasserspeicherung. |
 |
auf der kargen Unterlage wird der
Trauben-Steinbrech (Saxifraga paniculata)
nur ganz kurz |
 |
hier macht sich eine Wollköpfige Kratzdistel (Cirsium eriophorum)
ans Blühen. Als hapaxanthe Art wird sie danach vollständig absterben. |
 |
Ausklang |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen