Zwar arbeiten Botaniker heutzutage kaum mehr auf Artniveau. Aber um die Zusammenhänge in der Biodiversität zu erforschen und um die Oekosysteme zu schützen, braucht es auch Leute mit guter Artenkenntnis, die die grundlegende Messgrösse kennen, welche die Artenvielfalt determinieren, nämlich die einzelnen Arten und ihre Verbreitung.
In den Weinbergen ist jetzt allerorten der Reiherschnabel (Erodium cicutarium) zu bewundern. Wie man sieht, bildet er schon seine schnabelförmigen Fruchtstände aus. |
ist dagegen weit weniger häufig und sogar vom Aussterben bedroht: der Acker-Gelbstern (Gagea villosa) |
alle 6 in der Schweiz vorkommenden Gelbstern-Arten sind zwiebeltragende Liliengewächse |
der Festknollige Lerchensporn (Corydalis solida) kommt in der Schweiz vor allem im Wallis vor |
das Grauflaumige Fingerkraut (Potentilla pusilla) blüht jetzt überall auf den trockenwarmen Hügeln |
nicht alle Farne mögen es feucht und schattig: hier der wärmeliebende Schriftfarn (Ceterach officinarum). Er überdauert so auch den Winter. |
hier eine weitere Gelbstern-Art: der Felsen-Gelbstern (Gagea saxatilis), auch er wie der Blumenwanderer ein Liebhaber unwirtlicher Gefilde |
die Blätter des Felsen-Gelbsterns sind grasartig, zudem blüht er praktisch auf Bodenniveau |
in solch individuenreichen Gruppen trifft man diesen Frühblüher nur selten an |
der Burghügel von Valère ist ganz von Feigenkaktussen (Opuntia humifusa) übersät, die jetzt ihre roten Früchte leuchten lassen. |
Die Kirche auf dem Hügel Valeria bei Sion, wo obige Aufnahmen entstanden: darauf steht die Basilika, in deren Innerem sich eine der ältesten noch spielbaren Orgeln der Welt befindet (15. Jh.) |
ebenso fand der Blumenwanderer in einem entlegenen Gebiet diese Grotte unter einem Granit-Sturzblock: |
sie enthält ein Gärtli von zarten Gewächsen, .... |
die sich bei näherem Hinsehen als einer der seltensten Farn-Arten der Schweiz entpuppten. Es ist der im Mittelmeerraum verbreitete..... |
das besondere an dieser Mini-Grotte ist, dass sie ihre frostempfindlichen Bewohner vor den Unbilden der Witterung schützt. Sogar die Sonne scheint ins Stübchen. |
die Pflänzchen sind jetzt noch zart und winzig, und schon im Juni werden sie verdorrt sein |
Schon bald erblühen im Wallis überall die Berganemonen (Pulsatilla montana). Sie werden von einem wärmenden Pelzchen geschützt. |
Das für die Gegend typische Blasenschötchen (Alyssoides utriculata) sieht jetzt so zierlich aus, nachdem die Schötchen herausgefallen sind |
An einer warmen Felswand blüht es sogar schon wieder! Für diese Aufnahme musste der Blumenwanderer allerdings seine "Kletterkünste" reaktivieren |
das seltene Piemonteser Kreuzlabkraut (Cruciata pedemontana). Nur bei genauestem Hinschauen sieht man seine kreuzförmigen Blütchen, die einen Millimeter klein sind. |
da wir schon bei den Minis sind: das Frühlings-Hungerblümchen (Erophila verna) blüht jetzt überall auf offenen Flächen. Um es zu sehen, braucht es aber schon fast eine Lupe. |
nicht fehlen unter den Walliser Frühblühern darf die Lichtblume (Bulbocodium vernum) |
diese Lichtblumen fand ich allerdings schon Ende Februar, und zwar noch etwas weiter unten im Wallis, in den am Rhoneknie gelegenen Follatères. |
zu meinem Erstaunen erblühten in den Follatères mit ihrem günstigen Mikroklima Ende Februar auch schon die ersten Berg-Anemonen (Pulsatilla montana) |
Hoi Kilian
AntwortenLöschenMerci für die Bilder. Schon witzig, war letztes Wochenende auch da unten und habe mal wieder die Nackfarne besucht. So um 13 Uhr waren sie bei "deinem" Block teils sogar in der Sonne, hab gestaunt. Etwa 10m SE hats auch nochmals, aber weniger. Evtl. noch anderorts in der Lichtung. LG Christoph Käsermann