Freitag, 21. Mai 2021

au fil du Doubs

Der Doubs bildet im Nord-Westen der Schweiz die Grenze zu Frankreich. Sein Name soll vom Lateinischen „dubius“ (zweifelnd, unentschlossen) stammen. Ob's nun stimmt oder einfach gut erfunden ist, eines ist gewiss: ein Zweifler, Unschlüssiger und Zauderer ist dieser Doubs schon in seinem gewundenen Lauf im Grenzgebiet, unschlüssig, ob er nun ein Schweizer oder Franzose sei.

Hier wollte der Blumenwanderer auch die seltene Schachblumen aufsuchen. Anfang des 20.Jahrhunderts besiedelte dieses Liliengewächs zu Tausenden die Alluvialterrassen entlang des Doubs. Die Bewirtschaftung bis ganz dicht ans Ufer, der Bau von Wasserkraftwerken und das Pflücken brachten die Schachblumen jedoch an den Rand des Verschwindens.

Auf einer entspannten Wanderung entlang dieses Gewässers lernte der Blumenwanderer kürzlich diese und einige weitere für das Doubstal charakteristische Pflanzenarten kennen, vor allen Dingen aber eine eigentümliche Landschaft abseits der Zivilisation mit viel unberührter Natur.


das Zollgebäude zeigt, dass Frankreich nicht weit ist


das (ehemalige) Schwemmland am Ufer des Doubs mit Kalkschlamm
ist das typische Habitat der Schachblume (Fritillaria meleagris).
Rund 90 Prozent der in der Schweiz noch erhaltenen Population wächst hier!


die Weisse Taubnessel (Lamium album)
besiedelt nährstoffreiche, feuchte Wegränder
Schachblume (Fritillaria meleagris),
hier "Tulipe de Goudebas" geheissen


hier sind grad deren Zweie an einem Stängel.
Sie sollen einem Perlhuhn oder einem Kiebitzei
gleichen, doch hat der Blumenwanderer...
weder das eine noch das andere je erblickt.
Aber schön, dass gerade noch
die letzten Blüten da waren


damit man doch noch einen Eindruck vom Blühaspekt bekommt,
hier eine Aufnahme aus Schweden (Sandemar Naturreservat)
(Quelle: Wikipedia. Autor: Holger Ellgaar, 2012)


viel weniger beachtet, aber nach der irrelevanten Meinung
des Blumenwanderers nicht minder schön ist
der Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)

ein weiterer Weissblüher:
Fiederblättrige Zahnwurz (Cardamine heptaphylla)

der "White Garden" setzt sich fort, aber diesmal sind es
offenbar keine Zahnwurze, die da aus dem Dunkeln leuchten

aber darf das denn wahr sein? Hier halten gerade...
die Dreiblättrigen Schaumkäuter
(Cardamine trifolia) ihre Hauptversammlung ab!



ansonsten ein seltener Gast in unseren Wäldern
bildet diese Art hier stellenweise einen schönen Blühaspekt



hier hat sich offenbar Wiesenschaumkraut auf ein Felsband verirrt


bei genauerem Hinsehen wird schnell klar,
dass es stattdessen die Schaumkresse ist!

Felsen-Sand-Schaumkresse (Cardaminopsis arenosa ssp. borbasii),
um genau zu sein und um einen der unmöglichen botanischen Namen zu zitieren

hier wird sichtbar, dass die Schaumkresse zweierlei Blätter hat:
die Stängelblätter sind ganzrandig


man findet diese Art im Gebiet des Doubs
ab und zu auf den Felsen der Talgehänge

die grundständigen Blätter sind fiederteilig



immer gern gesehen: das unscheinbare
Moschuskraut (Adoxa moschatellina) zieht sich
als typischer Frühblüher bald schon wieder zurück





immer schön dem Wasser nach wächst das Milzkraut.
Links ist das etwas grössere und leuchtendere Wechsel-
blättrige zu sehen, rechts das seltenere Gegenblättrige
(Chrysosplenium oppositifolium)



Bachbumele (Caltha palustris)


es ist immer schön, an einem stillen Gewässer zu wandern








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