Nicht das sagenhafte Goldene (Land) der Spanier in Südamerika war das Ziel des Blumenwanderers, aber eine Goldland-Expedition war des dennoch, als er kürzlich auf eine Alp im Waadtländer Chablais hinaufwanderte. Tatsächlich fand er Gold zuhauf, doch nicht von jener Sorte, die nur unter Mühen zu schürfen und unter Gefahren abzutransportieren ist. Das florale Gold des Blumenwanderers bestand aus drei Arten von Gelbsternen, und das an einem einzigen Nachmittag! Zurück bleiben schöne Erinnerungen an ein urwüchsiges Land und ein paar Aufnahmen, die nachfolgend gezeigt werden.
Tourdatum: 15. April 2020
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zu Beginn der Wanderung durchstreift man
Wälder, die gerade das Laub austreiben |
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dieser gefällt mir immer wieder:
der Kriechende Günsel (Ajuga reptans)
ist kein Kriecher, sondern zeigt Rückgrat! |
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die Gemeine Kugelblume (Globularia bisnagarica)
hätte eher den Namen Hochstiel-Kugelblume verdient! |
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schon mal etwas Gold zu bieten hat
das Goldschlüsseli (Primula veris) |
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viele weitere Goldtaler ausgestreut hat hier
der Huflattich (Tussilago farfara) |
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beeindruckend in dieser Jahreszeit ist
die Weisse Pestwurz (Petasites albus),
die später durch ihre Riesenblätter imponiert |
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auf einer nährstoffreichen Matte finden sich die goldenen Sterne
des Wald-Gelbstern (Gagea lutea), den es auch im Unterland gibt |
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das Südliche Lungenkraut (Pulmonaria australis) |
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das Hain-Veilchen (Viola riviniana) ist nach dem deutschen
Botaniker August Quirinus Rivinus (1652-1723) benannt,
was auf Deutsch schlicht "Bachmann" heisst! |
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deutlich zu sehen der weisse Sporn dieser Art |
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der Röhrige Gelbstern (Gagea fragifera) mit seinen fast runden, röhrigen Blättern |
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die Löwenzahnmatten aus der Ferne erweisen sich als Gelbsternmatten! |
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diese Art gedeiht in Höhenlagen von 1200 bis 2800 Metern auf feuchten,
nährstoffreichen und meist kalkarmen Böden auf Bergwiesen |
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die zuerst gelb-weissen und später roten
Blüten der Buchsblättrigen Kreuzblume
(Polygala chamaebuxus)
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die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)
mit dem nicht gerade schmeichelnden Namen
ist eine Verwandte der Christrose |
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und immer wieder leuchtet einem
das Südliche Lungenkraut entgegen!
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das Blau des Lungenkrauts wetteifert an Leuchtkraft
mit jenem des Himmels! |
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wieder hingestreutes Gold:
diesmal dasjenige des Goldwindröschens (Anemone ranunculoides) |
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auch die Krokusse blühen |
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und wieder kommen die Röhren in Sicht |
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nun ist man definitiv im Goldland angelangt!
In Unmengen liegt es auf dem Boden umher. |
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wie schön anzusehen sind die Gelbsterne doch,
wenn sie mit Krokussen gemischt sind! |
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da und dort sieht man jetzt auch die Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus)
ihre Blütenköpfe nach oben schieben |
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auch in den Bergen ist es trocken |
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violette Tupfer zwischen den Gelbsternen verraten eine weitere Art,
den Mittleren Lerchensporn (Corydalis intermedia) |
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die nicht oft anzutreffende Art gedeiht typischerweise
auf nährstoffreichen Alpweiden |
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kein Gras, sondern der Berg-Wegerich (Plantago atrata)
steht hier gerade in Vollblüte |
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EL DORADO |
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von weitem hatte ich auch hier vorerst an Löwenzahn-Matten gedacht |
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zieren die Gelbstern-Blüten diese Alp. |
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soweit das Auge reicht.... |
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ganz selten findet sich dazwischen
auch eine weitere Gelbstern-Art:
es ist der Kleine Gelbstern (Gagea minima)
zum Grössenvergleich hier mit 5-Rappenstück. |
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bei ihm sitzt die Blütekrone tatsächlich
wie ein Gold-Krönchen obenauf! |
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nur diese Gelbstern-Art hat so zugespitzte Blütenblätter.
Die Laubblätter sind grasartig und die langgestielten Blüten
entspringen zwei blattartigen Hochblättern. |
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der Kleine Gelbstern ist in der Schweiz selten
in den nördlichen Kalkketten zu finden |
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der Schluss gehört dem Starlet des Tages,
das auf Englisch "Small Star of Bethlehem" genannt wird! |