Nicht trifft aber eine andere Aussage im besagten Artikel zu, nämlich dass diese Art in der Schweiz möglicherweise ausgestorben sei. Denn erstaunlicherweise gibt es ganze Mäuse-Herden mitten in der Stadt Solothurn an einem vielbesuchten Ort, wo man es eigentlich nicht erwarten würde. Wenn es mit den Zirkussen und Festivals dort indes so weitergeht, dürfte man eventuell das Wörtchen "möglicherweise" bald schon streichen können.
einen bemerkenswerten Beitrag zur Solothurner Stadtbotanik liefert der Mäuseschwanz (Myosurus minimus) |
die Pflänzli waren nicht viel grösser als ein Zehnrappenstück! für den Standort gilt: "feuchte bis nasse Äcker u. Annuellenfluren; kalkfeindlich" |
wenn es vom Mäuseschwänzchen heisst, es sei ein Therophyt, ist damit gesagt, dass es nur eine kurze Lebensdauer hat und viele Samen produziert, die dann im Folgejahr neu keimen |
auf solch lückigen mageren Böden gedeihen die Herden |
seine Samen werden auch als sog. Regenschwemmlinge verbreitet |
man würde zuerst gar nicht vermuten, dass dies kein Miniatur-Wegerich ist, sondern ein Hahnenfuss-Gewächs. Damit ist er z.B. eng mit der Bachbumele verwandt! |
hier fühlt sich der Kleine wie im Klee! |
in der Gattung Myosurus gibt es mehrere Arten mit einem Diversitäts-Zentrum in Nordamerika. In Europa kommt nur dieser vor. |
In derselben Enzyklopädie Wikipedia wird deutlich, dass es für unsere Haselwurz (Asarum europaeum) eine Unmenge von Trivialnamen gibt wie:
Hexenrauch, Hasenpappel, Aser, Brechhaselkraut, Drüsenkraut, Hasel-Mönch, Haselmünch, Haselmusch, Hasenohr, Hasenöhrlein, Hasenpappel, Hasenpfeffer, Hasewurz, Hasselkräut, Hauswurzel, Kampferwurzel, Leberkraut, Mausohren, Natterwurz, Neidkraut, Nierenkraut, Pfefferblätter, Pfefferkraut, Scheibelkraut, Schlangenwurzel, Schweinsohr, Speiblätter, Spitze Haselwörz, Teufelsklaue, Vogelskappe, Weihrauchkraut, Wilder Nardus und Wilder Pfeffer.
Die Liste nimmt kein Ende. Dazu kommt noch eine Unzahl von regional gebräuchlichen Ausdrücken wie etwa Brechwurz, Haselmuschelen, Haselwort und Haselwürze nur fürs Bernbiet. Wer auch immer all diese Namen zusammengetragen oder erfunden hat, aus dem Ganzen wird klar, dass das durch sie bezeichnete Ding etwas ganz Mysteriöses sein muss.
in einem ganz anderen Lebensraum wächst das zweite Starlet |
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hier kann man auch die längste freigespannte Brücke der Schweiz mit einer Länge von 108 Metern überschreiten |
die Haselwurz gehört zu den ganz wenigen einheimischen Osterluzeigewächsen (Aristolochiaceae) |
hier ist gut zu erkennen, dass die ganze Pflanze ausser der Blattoberseite behaart ist |
entsprechend ihrem Art-Epitheton ist die Haselwurz eine echte Europäerin, denn sie ist die einzige in Europa heimische Art ihrer Gattung |
die Blüten in Bodennähe bestehen aus drei verwachsenen, braunpurpurnen Blütenhüllblättern |
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um noch einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen, sei hier erwähnt, dass es in der Gattung Asarum ausserhalb Europas noch etwa 100 weitere Arten gibt: hier Asarum maximum ... |
Wie schön, teilhaben zu dürfen an der Freude über die wunderhübschen Besonderheiten, die ich übrigens nie selber entdeckt hätte!
AntwortenLöschenMerci.