Doch wie könnte man die Augen verschliessen vor den Naturschönheiten des Heiligen Landes?
Und so nutzte der Blumenwanderer die Randzeiten, um etwas mitzubekommen vom Frühling in der Levante. Und auch wenn er mehr als einmal aufs Mittagessen verzichtete, war mehr als ein oberflächlicher Eindruck nicht möglich, so überwältigend war die Fülle.
Am östlichen Mittelmeer ist im Frühling die größte Vielfalt von Farben zu beobachten – frisches Grün in Gebieten, in denen im Winter Regen gefallen ist und weißer Schnee in den Bergen in Kombination mit den Braun- und Rottönen der Steppe und Wüste.
Auf einer Fahrt rund um den See Genezareth erlebte der Blumenwanderer diese Aspekte des levantinischen Frühlings: über dem See glänzte der schneebedeckte Hermon herüber und die Blumen blühten um die Wette an den Gestaden der blauen Sea of Galilee!
Freitag, den 26. April 2019:
Berg Arbel/Galiläa/See Genezareth
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am zweiten Tag stand zuerst der Berg Arbel auf dem Programm, doch kam der Blumenwanderer nie dort an, denn am Wanderweg sah es so aus wie hier gezeigt: Stechendes Sternauge (Pallenis spinosa) |
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schnell schlug sich der Blumenwanderer ins Gebüsch und begann fassungslos zu fotografieren, was er sah: Wellen-Schwarznessel (Ballota undulata) |
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wohlbekannte Dolde mit aufgesetzter Mohrenblüte: Wilde Möhre (Daucus carota) |
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Echinops adenocaulos beginnt gerade zu erblühen. Irgendwie merkwürdiges Gefühl, dass es hier massenhaft Pflanzen gibt, die keinen deutschen Namen tragen. Also aktiviere ich .... |
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mein Griechisch und verdeutsche: die Drüsenstängel-Kugeldistel! Tönt nicht gut, aber immerhin ist etwas Heimatgefühl auch erlaubt, denn auch in der Schweiz gibt es eine einheimische Echinops-Art |
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und schon wieder ein Korbblütler: Hybrid-Bocksbart (Geropogon hybridus) mit unscheinbaren Blüten und riesigen Fruchtständen |
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aber schön sind diese rosa Miniblüten doch! |
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da war ich ganz zufrieden, noch die letzten Kronen-Anemonen (Anemone coronaria) blühen zu sehen! Sie gehören zu den bekanntesten Blumen in Israel. |
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und hier ein noch nicht blühender Vertreter der Färberdisteln: Carthamus glaucus |
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bei dieser rosa Nelke brauchte ich lange, bis ich rauskriegte, was es eigentlich ist |
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selber schuld, denn das ist keine Nelke, sondern der Weichhaarige Lein (Linum pubescens), eine typisch ostmediterrane Art |
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die Karmel-Skabiose (Lomelosia prolifera) ... |
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und der Jüdische Salbei (Salvia judaica) sind beides auf Schritt und Tritt anzutreffende Arten. |
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der Blumenwanderer ist ganz offensichtlich ein Fan der Wilden Möhre! |
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orientalisches Chaos |
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ein zierlicher Vertreter der Hasenohren leuchtete aus dem schon dürren Gras |
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er heisst Bupleurum nodiflorum |
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ein Vertreter der Hauhecheln: Ononis pubescens cf. |
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überall blüht jetzt auch die Wegwarte (Cichorium endivia). Genau, so sieht es aus, wenn der Endiviensalat blüht: bereits in der Antike wurde diese Art als Wintersalat genutzt. |
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der Purpurklee (Trifolium purpureum) ist schon fast verblüht |
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diese Bellezza sah ich nicht oft: Centaurea crocodylium |
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massenhaft am Arbel-Wanderweg und erst verhalten blühend: eine Vertreterin der Flockenblumen: Centaurea hyalolepis |
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und noch ein häufiger Korbblütler, allerdings auffälliger blühend |
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es ist Notobasis syriaca, die einzige Pflanzenart aus der Gattung Notobasis |
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Filmschnitt ohne Ueberblendung: anschliessend Fahrt durch die Stadt Tiberias zum See hinab und Bootsfahrt auf dem See Genezareth |
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Panorama vom Boot aus auf die galiläischen Hügel |
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links der Zacken des soeben besuchten Kalkmassivs des Mount Arbel, rechts davon die Schlucht des Taubentals, wo Jesus wohl öfters von Nazareth her kommend nach Kapernaum hinuntergewandert ist |
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wir waren hier nicht die ersten: Versammlung von singenden Geistlichen |
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die Primatskapelle, auch als Mensa Christi („Tisch Christi“) bezeichnet, bildet den östlichen Teil des Pilgerortes Tabgha |
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Die Kapelle markiert den von der Tradition angenommenen Ort, an dem Jesus am See nach seiner Auferstehung erschienen ist und mit seinen Jüngern das Mahl gehalten hat |
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die benachbarte Brotvermehrungskirche soll der Ort sein, wo nach dem Matthäusevangelium die wundersame Brot- und Fischvermehrung bei der Speisung der Fünftausend stattfand |
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im Innenhof des Atriums ruhen sich die Pilger aus |
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Innenansicht der Brotvermehrungskirche. Doch was gibt es dort vorne zu sehen? |
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von besonderer künstlerischer Qualität sind die Darstellungen von Wasservögeln und Sumpfpflanzen in den Seitenschiffen und im Querschiff |
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Die gesamte Anlage der Brotvermehrungskirche war ursprünglich mit Mosaiken ausgelegt. Diese Mosaiken aus dem zweiten byzantinischen Bau sind erhalten geblieben |
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Weiterfahrt mit dem Car und harter Schnitt: gleich hinter der Raststätte gammelten abgeschossene und streng riechende Panzer vor sich hin. "Denkmal" heisst das hier. |
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der Blumenwanderer verzichtete indes aufs Salatbüffet und "ass" stattdessen Blumen gleich hinter den Panzern |
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an einer Strasse fand sich eine phänomenale Blumenwiese |
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darin auch das sensationelle Echium glomeratum. Wie könnte man das verdeutschen: Knäuel-Natterkopf? Gefällt mir nicht. "Gäliläa-Kandelaber" wäre besser! |
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ich konnte mich kaum fassen vor der Schönheit dieser Pflanze |
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hier eine vergrösserter Ausschnitt aus der letzten Aufnahme, die die langen Staubblätter dieser Art zeigt und die zartrosa Corolla und die lanzettförmigen Brakteen und und und .... |
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sie zog nicht nur mich an |
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die Einzelblüten befinden sich botanisch gesprochen in geknaulten Aehrchen |
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Purpurklee und jüdischer Natterkopf |
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Anthemis spec. |
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die Saat-Wucherblumen (Glebionis segetum) wuchern hier tatsächlich vor sich hin |
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Mariendistel (Silybum marianum) |
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von solchen Wiesen wüschte man sich auch in der Schweiz mehr |
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Stechendes Sternauge (Pallenis spinosa) |
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Schaumklee (Trifolium spumosum) |
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die mannshohen phänomenalen Blütenstände des Riesenfenchels (Ferula communis cf.) |
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wir sahen Wiesen, die blau waren vor lauter Natterkopf (Echium judaeum) |
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Palästina-Spargelerbse (Tetragonolobus palaestinus) |
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Weiterfahrt nach Kapernaum, wo unter ausladenden Bäumen die Pilger Schatten suchten. Nun ja, Ende April und fast dreissig Grad! |
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im Eingangsbereich zur Ausgrabungsstätte eine phänomenale Agave mit einem Balken von Blütenstängel, wie ich das noch nie sah. (Agave americana cf.) |
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eine Synagoge aus dem 3. oder 4. Jahrhundert. In ihrem Vorgängerbau könnte Jesus gepredigt haben. |
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"näi sonen Chääs, itz lauft dä mir äifach dri": solche (oder ähnliche) Sätze hörte man öfters an der von Touris vielbesuchten Stätte |
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das Ausgrabungsgelände mit der Petruskirche im Hintergrund |
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sie befindet sich über dem mutmasslichen Haus des Petrus, wo Jesus zeitweise gewohnt hat |
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