Perlen im Jura? Wer weiss....
Tatsache ist aber, dass der Jura ein paar ganz besondere Blumen aufweist, die man sonst in der Schweiz nicht so schnell findet, so z.B. das Alant-Greiskraut, die Schmalblättrige Spornblume, die Jura-Braunwurz, das Jura-Leinkraut und der Weiche Pippau.
Grundsätzlich geht der Blumenwanderer davon aus, dass alle Pflanzen gleichwertig sind, seien sie heimisch oder zugewandert, häufig oder selten, spektakulär oder unscheinbar, aber die Raritäten umgibt natürlich eine besondere Aura des Kostbaren, wie das auch bei teuren Schmuckstücken der Fall ist.
Diese grösseren und kleineren Schmuckstücke, die er kürzlich im Berner Jura und an der solothurnischen Hasenmatt fand, zeigt der Blumenwanderer in diesem hundertsten Beitrag seines Fotoblogs.
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Berg-Johanniskraut (Hypericum montanum) |
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von der Wiesensilge (Silaum silaus) fand ich nur die schönen Blätter.
Die Blüten haben wohl die Ziegen dort gefressen
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der schöne Weiche Pippau (Crepis mollis)
mit seinen stängelumfassenden Blättern ist stellenweise häufig
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Fruchtstand des im Kanton Bern
sehr seltenen Alant-Greiskrauts
(Tephroseris helenitis) |
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zum Grössenvergleich der Rucksack.
Eine doldige Traube nennt der Botaniker die
Art und Weise, wie die Körbchen angeordnet sind. |
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die unteren Stängelblätter sind spatelförmig |
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die oberen deutlich vom Stängel abgehoben |
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Stängel und Blattunterseite sind spinnwebig filzig |
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ein Plädoyer für die Schönheit eines anderen Greises,
des Jakobs Greiskrauts (Senecio jacobaea)
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stellenweise sieht's im Jura aus
wie in den Alpen |
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hier der bildschöne Gelbe Enzian (Gentiana lutea)
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diese Gymnadenie (Gymnadenia conopsea)
wird gerade bestäubt |
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bei genauerem Hinsehen ebenfalls
diese Kugelorchis (Traunsteinera globosa) |
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zu den Juraperlen zählt sicher auch
die Schmalblättrige Spornblume (Centranthus angustifolius),
die in der Schweiz viel seltener anzutreffen ist als
die Rote Spornblume
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ihre Blüte ist hellrosa... |
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und zieht hier einen
Kleinen Fuchs (Aglais urticae) an |
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eine Besonderheit des Juras ist eine Spezialform des
Alpen-Leinkrauts, das Jura-Leinkraut (Linaria alpina ssp. petraea) |
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die Oberlippe ist höher, der Sporn spitzer
als bei seiner alpinen Schwester |
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in solch unwirtlicher Umgebung
lebt das Ding |
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ebenso wie das Kugelschötchen (Kernera saxatilis)
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eine so kleine Wald-Föhre (Pinus sylvestris) sah ich noch nie |
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dem natürlichen Bonsai genügen
kleinste Humusreste zum Ueberleben |
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hier eine weitere Juraperle:
die Jura-Braunwurz (Scrophularia juratensis) |
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sie fruchtet bereits |
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nur ganz zuoberst entdeckt man noch
ein Blümelein, dessen Oberlippe
fast schwarz ist |
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hier die schönen Blätter dieser Art,
die auch in den Gebirgen Südeuropas gedeiht
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hier gibt es umfangreiche Schotterfelder, das typische Habitat solcher Arten |
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hier beginnt auch schon die Braunrote
Stendelwurz (Epipactis atrorubens) zu blühen |
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der Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina)
kommt offensichtlich nicht nur in den Alpen vor |