Lange Zeit glaubte der Blumenwanderer nicht, dass es diese lichtscheue, im Englischen auch
"Ghost Orchid" genannte Blume überhaupt gibt. Er hielt sie für die Legende einiger phantasiebegabter Orchideenfreunde oder das Gespinst (um nicht zu sagen Gespenst) gewisser übereifriger Doktoranden der Botanik.
Heute allerdings liess sich der Blumenwanderer eines Besseren belehren, als ihm ein Freund im hinteren Gasterntal eine unserer seltensten und seltsamsten Orchideenarten zeigte:
den Widerbart (Epipogium aphyllum). Er fällt in jeder Hinsicht aus dem Rahmen: nicht nur hat er keine Blätter, sondern er blüht auch nicht jedes Jahr, auch nicht immer an derselben Stelle und manchmal treibt er es unglaublicherweise so weit (oder so kurz), dass er sogar unterirdisch blüht.
Unter solchen Bedingungen braucht es natürlich viel Glück oder einen guten Guide, um einen solchen "Widerborst" zu finden. Dennoch sollte man ihn als Blumenliebhaber wenigstens einmal im Leben gesehen haben, denn auch seine Blüten haben es ihn sich: Lippe und Sporn schauen nicht wie bei anderen einheimischen Orchideen nach unten, sondern zeigen nach oben und die Blütenblätter hängen bartartig nach unten!
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ein Blick von hinten auf das Gasterntal mit der Schwemmebene der Kander unten |
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Wer sieht das Gasterngesicht? |
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ein ganzer Hang voller Rittersporn (Delphinium elatum). So viel
davon auf einmal hat der Blumenwanderer noch nicht gesehen. |
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das süchtigmachende Blau des
Schwalbenwurz-Enzians (Gentiana asclepiadea) |
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zwei Männlein stehn im Walde ganz still und stumm..... |
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es ist der Widerbart (Epipogium aphyllum)
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