In einer Zeit, da der Blumenwanderer zum Baumwanderer wird, machte er noch einmal einen Ausflug ins herbstliche Wallis an einen ganz besonderen Ort.
Sie ist ein Lebensraum von erlesener Schönheit: die Alp Balavaux oberhalb von Nendaz. Wie Mammutbäume stehen hier einzeln über 250 uralte, dicke Lärchen, eine schöner als die andere und jede einzelne ein Monument von einem Baum. Dazu im Hintergrund die Kulisse der Viertausender von Matterhorn bis Montblanc und auf der anderen Seite die Berner Alpen weit über der Walliser Talebene. Doch was braucht es Worte, wo doch die Bilder mehr aussagen?!
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bequem per Télécabine oben angelangt, sieht man in die Talebene hinab:
etwas oberhalb der Bildmitte das Rhoneknie, ganz rechts der Grand Chavalard und links die Pierre Avoi. |
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Blick hinüber in den Talkessel von Derborence mit den Diablerets im Hintergrund |
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hier geht der Blick talaufwärts: links der Bildmitte ist Sion zu sehen |
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ganz oben bei der Bergstation Tracouet ist auch ein Bergsee, der Lac Noir |
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da es gegen den Herbst geht, färbt das Laub der Heidelbeeren die Hänge rot.
Noch stehen indes die Lärchen nicht "in Flammen". |
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auch gewaltige Arven (Pinus cembra) kommen ins Blickfeld |
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und natürlich die ersten Lärchen (Larix decidua)!
Was ist schon ein Mensch im Vergleich zu ihnen? |
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hier ist eine auseinandergebrochen und ..... |
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liegt wie ein urtümliches Dino-Reptil am Boden. |
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hier stehen die grössten und ältesten Lärchen Europas! Sie profitieren vom
windgeschützten Mikroklima und gedeihen bestens auf ca. 2000 Meter! |
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auf einigen von ihnen sieht man.... |
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den seltenen Lärchenschwamm (Laricifomes officinalis). |
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hier steht ein weiteres Lärchen-Mammut am Wegrand |
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bei näherem Hinsehen hat auch hier
Laricifomes seinen "Lampion" aufgehängt |
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der Lärchenschwamm war über Jahrhunderte hinweg ein sehr begehrter Pilz.
Hohe Preise lassen vermuten, dass die Pilzvorkommen der Nachfrage kaum
gerecht wurden und die Fruchtkörper stark abgesammelt worden sind.
Ob dies mit ein Grund ist für die aktuelle Seltenheit? |
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der Fruchtkörper kann sehr alt werden
und wächst dabei gleichmässig
schichtweise nach unten |
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durch die Nadeln sieht man hier einen weiteren Lärchenschwamm.
Er ist stark wirtsspezifisch, d.h. er wächst nur auf alten Lärchen,
und das auch nur innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes. |
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man beobachtet Lärchen in allen Zerfallsstadien:
hier ist das tote Kernholz sichtbar ... |
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und da steht kaminartig nur noch die Hülle. |
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nicht nur Fäulnis, sondern auch Kremation kommt vor:
hier steht von einem Giganten nur noch.... |
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der abgebrannte Rest, da er
wahrscheinlich von einem Blitz getroffen wurde. |
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doch auch vitale Greise gibt es! |
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hier befinden wir uns beim sog. "Roi de Balavaux".
So wird die grösste Lärche genannt mit einem
Stammumfang von über 10 Metern. Das Alter
des Patriarchen wird auf 850-1000 Jahre geschätzt |
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die Europäische Lärche ist der einzige in Europa heimische laubabwerfende, winterkahle Nadelbaum.
Normalerweise wachsen Lärchen gross und schlank mitten im Wald. Bei genügend Sonnenschein
und Platz – wie in diesem Fall bei Balavaux – werden sie zu riesigen, einzelstehenden Giganten. |
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obschon das Kernholz der Lärchen besonders viel
Tannin enthält und so gegen Fäulnis geschützt ist, ... |
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konnte hier eine Höhlung entstehen. |
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ist ein Blick durchs Elfentor gestattet? |
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oftmals haben diese Lärchen im Verlauf der Jahrhunderte
viel Steingeröll aufgestaut und überwachsen es auch |
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die fünfnadlige Arve (auch Zirbe genannt)
kann als frosthärteste Baumart Europas
problemlos bis 2000 Meter und mehr aufsteigen |
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Aussicht von der Cabane de Balavaux aus mit eindrücklichen Föhnfischen |
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als Arven-Lärchenwald bezeichnet man einen Waldtyp des Hochgebirges,
der in den inneralpinen Trockentälern die obere Waldgrenze bildet |
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erstaunlich oft sieht man mehrstämmige Arven |
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dank des Föhns war es auch im Herbst
auf 2000 Metern angenehm warm |
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wenn die Lärche ein König sein soll (auf Französisch ist sie
männlich!), dann ist die Arve sicher die Königin der Alpen! |
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hier hat eine alte Arve auf der Krete für Nachwuchs gesorgt |
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zum Schluss nochmal ein Rundblick von der Bergstation Tracouet ins Tal hinab |
Ja, da war ich kürzlich auch. Wunderbare Gegend und wunderschöne Aufnahmen - gratuliere!
AntwortenLöschenSehr schöne Aufnahmen und ein traumhafter Platz für die Lärchen. Wobei es auch noch in anderen Gegenden der Alpen vielleicht noch ältere Lärchen gibt, wenn auch nicht so gigantisch, aber sehr einsam in der Berglandschaft ohne touristischen Zulauf.
AntwortenLöschenBesten Dank;-)
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