Freitag, 29. Mai 2015

der Mont d' Orge

Der Mont d' Orge im Zentralwallis wird auch als der "niedrigste Berg" des Kantons bezeichnet. Der Kalkhügel erhebt sich ca. 300 Meter über die Talebene bei Sitten und erlaubt einen spektakulären Ausblick über Stadt und Rebberge.
Wie immer waren es aber die Kleinode am Wegesrand, die den Blumenwanderer begeisterten, denn der unter Naturschutz stehende Berg weist eine erstaunliche Vielfalt an Pflanzen auf. Seine Südseite ist arid und im unteren Teil von Rebbergen bedeckt, die ohne Bewässerung hier nicht gedeihen könnten. Weiter oben findet man Felsensteppe, Trockenwiesen und Flaum-Eichen (Quercus pubescens). Ursprünglich war der ganze Berg mit Flaum-Eichen bedeckt, aber nun kommen sie nur noch in Lagen vor, wo es für den Weinbau zu schattig oder zu felsig ist.
Auf der Nordseite liegt ein kleiner See, dem die Suone entspringt, die sich um die Südseite windet zur Bewässerung der Reben.


Der Feigenkaktus (Opuntia humifusa)
stammt ursprünglich aus Nordamerika


schon im Quartier unterhalb des Berges zu sehen:
die giftige Zaunrübe (Bryonia dioica)

immer ein Lichtblick: eine Wildrose


vom Blumenwanderer besonders geliebt und bewundert:
die Spornblume (Centranthus ruber) aus dem 
Mittelmeergebiet ist bei uns heimisch geworden

die seltene Esparsetten-Wicke
(Vicia onobrychioides)
recht häufig dagegen: die Astlose Graslilie
(Anthericum liliago)


erstaunlich häufig auf den Trockenwiesen anzutreffen:
die schöne Spitzorchis (Anacamptis pyramidalis)




die Spitzorchis zwischen dem typischen Federgras (Stipa pennata)
vom Blumenwanderer erstmals gesichtet:
die Aehrige Glockenblume (Campanula spicata)
beim Aufblühen




längst verblüht und dennoch schön:
die Oesterreicher Schwarzwurzel
(Scorzonera austriaca)



ein Kalk-Anzeiger: der Trauben-Steinbrech
(Saxifraga paniculata)





Blick nach Nordwesten mit Ausblick auf Conthey
und Les Diablerets

Weinberge soweit das Auge reicht


der Esparsetten-Tragant (Astragalus onobrychis)
ist eine Walliser Spezialität

er zierliche Gelbe Günsel (Ajuga chamaepitys)
wächst direkt an der Suone




der Zottige Spitzkiel (Oxytropis pilosa) macht
seinem Namen Ehre
ein Blümchen im Millimeterbereich:
der Zwerg-Schneckenklee (Medicago minima)
mit winzigen gewundenen Früchten

versteckt zwischen Salomonssiegel:
die Brandorchis (Orchis ustulata)



Kugelköpfiger Lauch (Allium sphaerocephalon)



Der Dingel (Limodorum abortivum)....
......beginnt zu blühen....
...und zeigt uns, dass er keine Spargel,
sondern eine herrliche Orchidee ist.

der Lac du Mont d' Orge mit seinen Seerosen

die dekorative Hauswurz

das Schweizer Meerträubchen (Ephedra helvetica)
 ist eine urtümliche Blütenpflanze und wächst nur
an warmen, südexponierten Felshängen ebenso wie.....

.....die sehr seltene Walliser Lotwurz
(Onosma pseudoarenaria subsp. helvetica), ...

deren Auffinden der Wanderung gewissermassen 
noch das Krönchen aufsetzte!




Sie ist stark behaart, um sich gegen die extreme 
Sonneneinstrahlung zu schützen und ....
krallt sich am heissen Felsen fest.


Noch ein letzter Blick auf Sitten mit seinem
Wahrzeichen, den Hügeln Tourbillon und Valeria




Donnerstag, 14. Mai 2015

mein Diptam-Tag

Der Diptam kommt im Wallis nur an wenigen Stellen vor, wobei diese Standorte isoliert voneinander sind. Dort wo der Blumenwanderer gestern vorbeikam, wachsen viele Stauden mit jeweils bis zu 200 Blütentrauben: ein Wunder!

Der Diptam (Dictamnus albus) ist eine in jeder Hinsicht besondere Pflanze: nicht nur ist er in der Schweiz sehr selten, sondern auch ist er neben der Wein-Raute der einzige Vertreter der Rauten-Gewächse in der Schweiz, zu denen auch die Zitruspflanzen gehören. Nicht nur sind seine Blüte und Wuchsform äusserst attraktiv, sondern auch verströmt er einen herrlichen Duft aufgrund seiner reichen Produktion von ätherischen Ölen. Man könnte diesen umschreiben als ein Mischung aus Zitrone, Zimt und Vanille, und an heissen Tagen ist die Pflanze so schon von weiten "ruchbar".
Doch mehr als viele Ruhmesworte sagen die Bilder, die der Blumenwanderer mit nach Hause brachte!

Dank des regenreichen Frühlings ist am Walliser Südhang nun alles grün und voller Blüten. Der Blumenwanderer hielt deshalb auf der Suche nach dem Diptam auch nach anderen Blumen an der Südrampe Ausschau, wie die folgenden Bilder zeigen.


beim Diptam dünsten die über die ganze Pflanze verteilten
Oeldrüsen viel ätherisches Oel aus,
was man deutlich riechen kann





Die vorjährigen dürren Blütenstengel stehen noch..







der Diptam wird hier gerade bestäubt
















die Samenkapseln besitzen die Fähigkeit,
die grossen, schwarzen Samen meterweit
durch die Luft zu schiessen!


die Gelbe Schafgarbe (Achillea tomentosa)

das Filzige Hornkraut (Cerastium tomentosum)
stammt ursprünglich aus Italien




Alpen-Aster (Aster alpinus)


Rundblättrige Hauchhechel (Ononis rotundifolia)



der Schmalblättrige Doppelsame
(Diplotaxis tenuifolia), auch Rucola genannt



Vogel-Wicke (Vicia cracca)




Zypressenblättrige Wolfsmilch
(Euphorbia cyparissias)
das Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)


wächst wie ein Mauerblümchen den Felsen
entlang: das Seifenkraut (Saponaria ocymoides)

die Robinie (Robinia pseudoacacia) mit ihren wohlriechenden Blüten gehört zu den invasiven
 Neophyten. Sie wurde im 
17. Jahrhundert vom
französischen Hofgärtner Jean Robin

aus Nordamerika nach Paris gebracht.


ein Trockenheitsanzeiger: der Natterkopf
(Echium vulgare). Nach seinem Blau
kann man süchtig werden!


der Perückenstrauch (Cotinus coggygria) präsentiert jetzt seine
rispigen grünen Blütenstände, die sich bis zum Herbst zu den
namensgebenden haarigen Fruchtständen entwickeln. 
Zugleich leuchtet dann sein rotverfärbtes Laub schon von weitem.



ein Schmetterlingshaft auf einer Bocksbart-Knospe.
Diese schönen Tiere schwirren jetzt über die
Hänge der Südrampe