Heute sind wir in der Lage, genau auszurechnen, wieviel Kohlendioxid ein Moor aus der Luft fischt, wieviel Kohlenstoff es in seinem Torfkörper speichert, welch grosse Regenwassermenge es zurückhalten kann, wieviel es dem Tourismus bringt. Lauter gute Argumente. Aber sind es die einzigen Gründe für den Erhalt der letzten Moor-und Riedgebiete? Genügt nicht das Staunen vor ihren Schönheiten? Reicht nicht die Ehrfurcht, die jeder empfinden muss, der mit wachen Sinnen solche Orte besucht?
Dass dem so ist, mögen die folgenden Aufnahmen vom Pflanzenkleid eines Feuchtgebietes zeigen, das zweifelsohne zu den Kronjuwelen des Berner Naturschutzes zählt. Sie entstanden anlässlich von drei verschiedenen Besuchen im Verlaufe dieses Jahres.
Die Aufnahmen vom 24. April 2017
 |
die Französiche Rampe (Erucastrum gallicum)
ist eine häufige Blume......... |
 |
ganz im Gegensatz zum
Niedrigen Veilchen (Viola pumila cf.) |
 |
der Winzling kann leicht übersehen werden |
 |
die in der Schweiz ansonsten ausgestorbene Pflanze
ist hier wieder angesiedelt worden. |
 |
der Tannenwedel (Hippuris vulgaris) gehört zu den
Wegerichgewächsen und...... |
 |
zeigt winzige Blüten ohne Kronblätter
in den Blattwinkeln. |
 |
solch mächtige Horste bildet die Steife Segge (Carex elata).
Sie sind bei Wasser-Niederstand besonders gut zu sehen. |
 |
die weiblichen Aehren weisen an der
Spitze männliche Blüten auf. |
 |
eine weitere seltene Veilchen-Art, die hier angesiedelt wurde:
das Hohe Veilchen (Viola elatior), das hier gar nicht
viel höher ist als das Niedrige.
|
 |
auch es ist vom Aussterben bedroht |
 |
auch die Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)
steht auf der Roten Liste |
 |
als sumpfliebende Pflanze war sie früher in Mitteleuropa entlang
aller größeren Flusstäler häufig zu finden. Heute ist ihre Verbreitung jedoch
durch Ausbauten und landwirtschaftliche Nutzung stark zurückgegangen |
 |
einzigartig ist dieser grosse Wildbestand
des stark gefährdeten Sommerglöckchens (Leucojum aestivum).
Im Hintergrund sind Kopfweiden zu sehen. |
 |
die Pflanzen waren zum Zeitpunkt meines Besuchs
im Gegensatz zu anderen Jahren
schon fast alle abgeblüht |
 |
im Gegensatz zum nahe verwandten Märzen-
glöckchen hat das Sommerglöckchen..... |
 |
einen mehrblütigen Stängel und kann
bis zu einem halben Meter hoch werden. |
 |
Abendstimmung |
Die Aufnahmen vom 15. Mai 2017
 |
die Gemeine Natterzunge
(Ophioglossum vulgatum).... |
 |
bildet wie die Farne Sporen aus.
|
 |
sie bildet nur ein Laubblatt,
aus dem sich der Sporangienstand erhebt |
 |
die bildschöne Braune Segge (Carex nigra).
(Der Lateiner runzelt die Stirn) |
 |
Fleischrotes Knabenkraut
(Dactylorhiza incarnata) |
 |
eine seltene Ampfer-Art:
der Riesenampfer (Rumex hydrolapathum) |
 |
ein schöner Fund war sicher dieses zierliche Primelgewächs.
Es handelt sich um ..... |
 |
die Wasserfeder (Hottonia palustris). |
 |
Die stark zerteilten Blätter dienen der Oberflächenvergrößerung
und ermöglichen damit eine bessere Aufnahme von Nährsalzen
sowie Sauerstoff und Kohlendioxid |
 |
ein Teichfrosch schaute mir während der Aufnahmen still zu |
Die Aufnahmen vom 2. Juli 2017
 |
der Kantige Lauch (Allium angulosum).... |
 |
zieht viele Insekten an. |
 |
die Wasserminze (Mentha aquatica) .... |
 |
ist eine alte Heilpflanze. |
 |
der Sumpf-Ziest (Stachys palustris) |
 |
die Sumpf-Platterbse (Lathyrus palustris) |
 |
nun blüht der Riesen-Ampfer
(Rumex hydrolapathum) |
 |
hier blüht die ansonsten nicht mehr häufig zu beobachtende
Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) noch zahlreich |
 |
sie gehört zu den Korbblütlern und nicht
zu den Doldenblütlern: die vermeintlichen Blüten erweisen
sich als Körbchen mit zahlreichen Einzelblütchen! |
 |
auch der Weiden-Alant (Inula salicina) blüht hier massenhaft |
 |
Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) |
 |
hier dominiert der Grosse Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) |
 |
Sumpf-Greiskraut (Senecio paludosus) |
 |
Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) |
 |
ein Highlight war auch die Auffindung
des Gnadenkrautes (Gratiola officinalis),
eines seltenen Wegerichgewächses. |
 |
Das Gnadenkraut ist nach PEITINGER (1994)
erst mit dem Menschen eingewandert
(Archaeophyt) und Fundstellen.......
|
 |
in von menschlicher Nutzung
unberührten Riedlandschaften sollen nördlich
der Alpen nicht vorkommen.
|
 |
See-Flechtbinse (Schoenoplectus lacustris) |
 |
Gemeiner Wasserschlauch (Utricularia vulgaris) |
 |
Kleiner Sumpf-Hahnenfuss (Ranunculus flammula) |
 |
eine Riedwiese wie sie schöner nicht sein könnte.
Hier dominieren der Weiden-Alant und ...... |
 |
der Kantige Lauch (Allium angulosum) |
 |
die Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum)
gehört zu den Hahnenfussgewächsen |
 |
viele duftende Blüten stehen
in einem rispigen Blütenstand zusammen |
 |
Ausklang |