Dienstag, 4. Dezember 2018

am Col de Bretaye

eines seiner "Blueschtfährtli" führte den Blumenwanderer auf den Col de Bretaye in den Waadtländer Voralpen. Dort befindet sich auch die Endstation der Bahn von Bex aus über Villars-sur-Ollon, sodass sich dieses Ausflugsziel ohne grosse Mühe erreichen lässt.
Doch nicht der idyllische Lac de Bretaye, auch nicht die Gelegenheit, ohne einen Schritt zu tun eine  liebliche Berglandschaft zu geniessen zogen den Blumenwanderer dort hinauf, auch war es nicht die Aussicht, mal so richtig Golf spielen zu können oder gar das Vorhaben, sich von einem der zahlreichen Skilifte dort noch etwas höher ziehen zu lassen....
Das Ziel war das Gelände eines längst aufgelassenen, verwilderten und vergessenen Alpengartens, von dem der Blumenwanderer einmal gelesen hatte. Nun musste er ihn aber zuerst suchen gehen, doch hat es sich gelohnt, denn einmal mehr bestätigte sich, dass Hochstaudenfluren zu den schönsten Lebensräumen der Alpen gehören!

Tourdatum: 26. Juli 2018



schon auf dem Anmarsch begegnete mir der Pyrenäen-Baldrian
(Valeriana pyrenaica), leider nur fruchtend. Er zeigt, dass sich
einige Arten aus dem Garten selbständig gemacht haben



als ich das fragliche Gelände schliesslich gefunden hatte,
stand ich schon wieder vor einem Rätsel
der schöne Korbblütler stellte sich
als ein Besucher aus Oesterreich heraus: 
Oesterreicher Gämswurz (Doronicum austriacum)

in dem Dickicht steigen auch einige Himmelsleitern
(Polemonium caeruleum) dem Himmel entgegen

wer entfaltet denn hier seine Knospen?


unweit davon stand die Lösung in Vollblüte:
Plumiers Milchlattich (Cicerbita plumieri)

gut konnte man hier den Unterschied zum nahe verwandten,
aber häufigen Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) studieren

einzigartig waren auch die zahlreichen....
Breitblättrigen Glockenblumen (Campanula latifolia).



diese Stolze sah ein wenig aus wie ein ungemachtes Bett





doch die Grosse Telekie (Telekia speciosa)
 kann auch ganz anders!

die spektakuläre Hochstaude stammt aus Südosteuropa 



sie hier war das hauptsächliche Ziel des Ausflugs gewesen:
die Riesen-Kopfblume (Cephalaria gigantea).
Als Cephalarien-Liebhaber muss man das mal gesehen haben!
im Internet liest man dazu: "Eine auftrumpfende, durchaus Raum
beanspruchende Solitärstaude, die ihre großen, schwefelgelben Skabiosenblüten
spielend leicht, auf hohen, sparrig verzweigten Stielen himmelwärts reckt."
Der Satz gefällt mir.



das Ding wuchs hier durchaus nicht solitär, ...

was seine Wirkung aber nur erhöhte.

die Stängel dieser äusserst eleganten Pflanze aus dem Kaukasus-Gebiet
ragten über alle anderen Hochstauden und auch über mich hinaus


ihre Blüten sehen aus wie gelbe Riesenskabiosen ...

und sind eine unschlagbare Bienenweide.







unschlagbar ist auch der Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum).
Er wird auch Blaudistel genannt, ist in Wirklichkeit aber
ein Doldenblütler wie Karotte und Petersilie!


hier eine echte Distel, und zwar
die Wollköpfige Kratzdistel (Cirsium eriophorum)

sie wurde gerade von einer Holzbiene aufgesucht














unübersehbar auch dieser Neubürger aus Nordamerika:
die Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus)




neben einer Hütte fand sich diese stattliche
Staude der Steifen Wiesen-Schafgarbe
(Achillea stricta)

unter dem Dickicht hervor leuchtete geheimnisvoll
der Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)





er hat interessant gefiederte Blätter, blühte aber leider noch nicht

hier zeigt sich der Kanada-Wiesenknopf
(Sanguisorba canadensis), der bei uns
sonst eine schöne Gartenstaude ist


auch diese schöne Flockenblumen-Art
ist hier vertreten

es ist die Federige Flockenblume
(Centaurea nervosa)


hinreissend war das Blau des gerade aufgeblühten
Rittersporns (Delphinium elatum)



der Lac de Bretaye im Zentrum des Skigebiets von Villars


an seinen Ufern wächst auch diese Spezialität:

das Blutauge (Potentilla palustris).


Golfmobile in Reih und Glied


fast ist man versucht, diesen hier als die
"Rache der Natur" anzusehen, denn
der starke Hautentzündungen auslösende ...

Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)
wuchs besonders reichlich in der Nähe des Golfgeländes.
Der prächtige Neophyt stammt aus dem Kaukasus.


den Abschiedsgruss entbietet aber mein "Liebling",
die Riesen-Kopfblume!





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